Über 100 sächsische Schulen feiern heute (22. Januar) und in den nächsten Tagen den 16. deutsch-französischen Tag. Mit verschiedenen Aktionen erinnern die Schüler an den historischen Élysée-Vertrag von 1963.
„Die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages vor 56 Jahren markierte nach langen Feindseligkeiten und kriegerischen Auseinandersetzungen einen wichtigen Wendepunkt. Der Start einer wunderbaren Freundschaft in einem friedlicheren Europa. Doch diese Freundschaft gilt es zu pflegen und mit Leben zu füllen“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz und freute sich über die zahlreichen Aktionen sächsischer Schulen.
Es werden an Grund- und Oberschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulzentren unter anderem Plakate gestaltet, mit Partnerschulen geskypt, französische Gerichte gekocht und gebacken sowie eine interaktive „Wind-Sand-Sterne-Collage“ zum Buch „Der Kleine Prinz“ von A. Saint-de Exupéry erstellt. Viele Aktionen werden aktiv von den aktuell acht französischen Fremdsprachenassistenten, zwei französischen Grundschullehrern, französischen Austauschschülern und den sechs französischen Freiwilligen (unterstützen Lehrer im Unterricht und am Nachmittag bei Projekten) begleitet.
„Wir müssen bei unseren Schülern die Neugier für die deutsch-französische Geschichte, die Sprache und das Land wecken. Der deutsch-französische Tag ist dafür ein guter Anlass, um auch für gegenseitige Austausch- und Begegnungsprogramme sowie für eine Partnerschaftsschule zu werben“, machte Piwarz deutlich. An Sachsens Schulen bestehen derzeit 51 französisch-sächsische Schulpartnerschaften. Das ist seit vielen Jahren Platz 3 in der Schulpartnerschaftsstatistik (nach Nachbarländern Tschechien: Platz 1 und Polen: Platz 2). Jährlich führen die Schulen ca. 45 Austausche in Frankreich bei ihren Partnerschulen durch, die zum einen aus Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerkes und auch aus Haushaltsmitteln des Kultusministeriums finanziert werden. Französisch kann an Grundschulen, Oberschulen sowie allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien erlernt werden – sowohl im Fremdsprachenunterricht als auch in Arbeitsgemeinschaften.
Außerdem können Abiturienten in Sachsen seit 2013 am Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium Leipzig und am Romain-Rolland-Gymnasium Dresden den doppelqualifizierenden Abschluss AbiBac erwerben: französisches Baccalaureat und die deutsche Allgemeine Hochschulreife. Auch diese beiden Schulen begehen im Rahmen einer deutsch-französischen Woche den Jahrestag des 56. Élysée-Vertrages.
Der Deutsch-Französische-Tag hat in diesem Jahr noch eine besondere Bedeutung. Am 22. Januar 2019 wird der Élysée-Vertrag durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron durch eine Unterschrift in Aachen fortgesetzt. Deutschland und Frankreich wollen sich gemeinsam den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen: Dazu gehört eine enge Abstimmung in der Europapolitik, eine starke gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und ein Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Regeln.
Das alles sieht der neue Vertrag von Aachen zwischen Deutschland und Frankreich vor. Weitere Informationen dazu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/deutschland-und-frankreich-schliessen-vertrag-von-aachen-1566838
Sächsische Schulen und ihre Aktionen – Beispiele:
L.-Foucault-Gymnasium Hoyerswerda, Goethe-Gymnasium Reichenbach, Pestalozzi-Gymnasium Dresden, BSZ für Wirtschaft Pirna, und der G.-Schumann-Oberschule Leipzig gestalten Informationsplakate.
Das Berufliche Schulzentrum „Arved Rossbach“ Leipzig entwirft eine interaktive „Wind-Sand-Sterne-Collage” zum Buch „Der Kleine Prinz“ von A. Saint-de Exupéry.
Tage der offenen Tür finden zum Thema beispielsweise an der Oberschule Radebeul, der Helmholtzschule Leipzig, am Weißeritzgymnasium Freital statt.
Theateraufführungen, Zaubershow’s, Lieder, Tänze, Kinobesuche (Cinefete) werden u. a. an der Grundschule Markleeberg West, am BSZ Großenhain, an der Pestalozzi-Oberschule Limbach-Oberfrohna, am R.-Rolland-Gymnasium Dresden gezeigt.
Aber auch das gemeinsame Backen und Kochen von französischen Gerichten (Oberschule Weißig), Skypen mit den Partnerschulen, das Einbeziehen der Austauschschüler aus Frankreich, der sechs französischen Freiwilligen sowie der neun französischen Fremdsprachenassistenten und auch der zwei französischen Grundschullehrer sowie die Behandlung des Themas im Unterricht stehen an vielen Schulen auf dem Plan.
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