Ver.di hat die Beschäftigten der Kreismusikschule Dreiländereck von Montag, 21.01.2019 bis zum Mittwoch 23.01.2019 erneut für drei Tage zum Arbeitskampf für einen Haustarifvertrag aufgerufen. Die Streikenden werden heute in Niesky über weitere Aktionen und Maßnahmen beraten.
In einem Brief hatten sich 30 Musikschullehrer*innen an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gewandt und ihre Situation geschildert. Inzwischen liegt seine schriftliche Antwort vom 6. Januar 2019 vor. Darin schreibt er: „Musikschulen, an denen gerade unsere Jüngsten ihre ersten musikalischen Schritte gehen, bilden die Grundlage für das musikalische Leben in unserer Gesellschaft. Und wer wüsste es besser, wenn nicht Sie, dass musizieren die Entwicklung von Kindern fördert. Meine Meinung über Ihre Arbeit ist daher von einem hohen Maß an Respekt und Wertschätzung geprägt.“
Weiter schreibt der Ministerpräsident, dass die Zuwendungen in den letzten sieben Jahren für Musikschulen in Sachsen von 4,8 auf 6 Mio € pro Jahr angehoben wurden und im neuen Doppelhaushalt mit 6,7 Mio € noch einmal deutlich mehr Mittel zur Verfügung stehen. Kretschmer verweist jedoch darauf: „Über die konkrete Verwendung der Mittel entscheiden letztlich die Zuwendungsempfänger, zum Beispiel über die Personalausgaben der haupt-, neben- und freiberuflichen Lehrkräfte an einer Musikschule.“
Die Musikschullehrer der Kreismusikschule Dreiländereck müssen jedoch feststellen, dass von diesen gestiegenen Mitteln in mehr als 10 Jahren bei ihnen fast nichts angekommen ist und fragen sich, wo das Geld geblieben ist? Der Abstand zur tariflichen Bezahlung von Musikschullehrern an öffentlichen Musikschulen beträgt bis zu 30 Prozent und vergrößert sich jedes Jahr.
„Der Landrat von Görlitz, Herr Bernd Lange, sollte seinen Winterschlaf endlich beenden und auf die Streikenden und die Gewerkschaft ver.di zugehen“, sagt Michael Kopp, Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie bei ver.di. „Ein Kommunalpolitiker, der die Sorgen und Forderungen der Menschen und ihrer Familien derart ignoriert, schadet der Demokratie und dem Ansehen seines Amtes.“
Die streikenden Musikschullehrer bedanken sich bei den zahlreichen Unterstützern für Ihre Ziele, die sie bestärken, den Kampf fortzusetzen (Siehe Anlage: Anzeige der Unterstützer in der Sächsischen Zeitung vom 21.12.2018).
Leider lässt es sich wegen der Verhandlungsverweigerung der Arbeitgeber nicht vermeiden, dass es zu Unterrichtsausfall kommt. Dafür bitten wir die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern um Verständnis.
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