Vom 11. bis 12. Dezember sowie vom 13. bis 14. Dezember 2018 finden zwei zweitägige Zukunftsworkshops im Rahmen des Projekts „Gesichter der Zukunft“ am BIP Kreativitätsgymnasium in Leipzig statt. Die 10.-KlässlerInnen entwickeln ihre eigenen Vorstellungen zum Thema „Populismus und die Zukunft der Demokratie“ für das Jahr 2038 in Form von Zeichnungen, szenischen Darbietungen, Texten oder als Comic.
Abschließend diskutieren sie mit den beiden Referenten des Berliner Vereins „Zeitgeist e.V.“ darüber, welche Konsequenzen ihre virtuellen Zukunftsreisen für das politische Handeln von heute haben: in Deutschland, an ihrer Schule und für sie persönlich.
„Gesichter der Zukunft“ ist ein Projekt von Zeitgeist e.V. und wird unter der Schirmherrschaft der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, durchgeführt. Die Workshopreihe gibt sächsischen SchülerInnen eine Stimme und fördert langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln im Rahmen einer toleranten Demokratie.
Das Projekt wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts über das Landesprogramm “Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz” des Geschäftsbereichs Gleichstellung und Integration beim Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz.
Die Schirmherrin Frau Staatsministerin Petra Köpping unterstützt nachdrücklich das Projekt: „Gerade für junge Menschen ist das aktive Auseinandersetzen mit der Demokratie wichtig. Ich wünsche mir, dass es uns mit Hilfe der Workshops gelingt, die Schülerinnen und Schüler für Politik und demokratisches Engagement zu aktivieren und ihr Interesse nachhaltig geweckt wird.“
In den bisherigen 15 Zukunftsworkshops beschäftigten sich die SchülerInnen in ihren Szenarien unter anderem mit folgenden Fragen: Leben wir in Zukunft in einem „Deutschland der Distrikte“, in dem wir zwar harmonisch unter Unseresgleichen wohnen, uns aber nicht mehr in andere Viertel trauen? Behandeln wir bald Rassismus im Krankenhaus?
Gaukeln uns künftig Virtual-Reality-Brillen als neue Volksdroge eine perfekte Politik vor? Hört die Regierung in Zukunft mit Hilfe von Big Data unsere Wünsche und Sorgen ab, um die folgenden Wahlen mit den überzeugendsten Versprechen gewinnen zu können? Fördert wachsender Wohlstand letztlich gesellschaftliche Lethargie und grassierenden Drogenmissbrauch?
Prof. Dr. Heinz Kleger begleitet das Projekt als Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie der Universität Potsdam wissenschaftlich. Angesichts seiner Erfahrung als Mit-Initiator des „Potsdamer Toleranzedikts“ begrüßt er das Projekt: „Eine tolerante Gesellschaft kann nur entstehen, wenn eine Aufklärung gerade der jungen Generation gelingt.
Besonders zielführend erscheint mir, dass in den Zukunftsworkshops drängende, aber heikle Fragen ergebnisoffen und dialogorientiert reflektiert werden. So erschließen sich die Schülerinnen und Schüler selbst, welche Werte ein ziviles und demokratisches Miteinander ermöglichen.“
Dr. Thomas Mehlhausen, der zusammen mit Dr. Paul Kuder die zweitägigen Veranstaltungen leitet, erklärt dazu: „In unseren Zukunftsworkshops wollen wir die Schülerinnen und Schüler ergebnisoffen motivieren, über unser künftiges gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland in den nächsten zwei Jahrzehnten zu reflektieren. Sie sollen sich bewusst werden, dass sie einen Einfluss auf die Zukunft haben, in der sie leben werden.“
Zeitgeist e.V. ist ein Berliner Verein, der mit einer überzeitlichen Perspektive – im Dreiklang von Geschichte, Gegenwart und Zukunft – sachliche Diskurse zu aktuellen Gesellschaftsfragen fördert. Zu seinen aktuellen Projekten gehört „Gesichter der Zukunft“.
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