Paläogenetiker erforschen, wie die Menschen sich in den vergangenen 200.000 Jahren entwickelt haben und welche Folgen sich daraus ergeben. Dafür nutzen sie historisches Erbgut, etwa von ägyptischen Mumien oder Neandertalern. Prof. Dr. Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Mitglied der Leopoldina, zählt zu den führenden Fachleuten und Begründern dieses Gebiets.
Über seine Forschung berichtet der Paläogenetiker in einem Vortrag am Montag, 26. November, in Leipzig. Dazu laden wir Sie herzlich ein und freuen uns über eine redaktionelle Erwähnung in Ihrem Medium.
Svante Pääbo wies mit seiner Forschungsgruppe nach, dass alle heutigen Menschen, die ihre genetischen Wurzeln außerhalb von Afrika haben, etwa zwei Prozent Neandertaler-Erbgut in sich tragen. Menschen, die in Ozeanien leben, tragen darüber hinaus etwa vier Prozent des Erbguts von Denisovanern in sich.
Die Denisovaner waren eine mit den Neandertalern verwandte Menschengruppe, die von Pääbos Team aus Funden menschlicher Knochen identifiziert wurde. Einige dieser ererbten Gene sind für heute lebende Menschen vorteilhaft.
Viele der Gene tragen jedoch auch zur Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten bei. Wie er dies herausgefunden hat, wird Svante Pääbo in seinem Vortrag beschreiben und die Auswirkungen des genetischen Erbes von ausgestorbenen Menschenformen auf heute lebende Menschen näher beleuchten.
Svante Pääbo ist ein schwedischer Molekularbiologe und Paläogenetiker. Er ist Mitglied der Nationalakademie Leopoldina, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig und Honorarprofessor an der Universität Leipzig. Er und sein Forscherteam aus Leipzig entwickeln neueste Methoden zur Gewinnung alter DNA aus fossilen Knochen und anderen archäologischen Funden.
Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, eröffnet die Veranstaltung. Der geschäftsführende Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig, Prof. Dr. Richard McElreath, sowie die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, sprechen Grußworte. Die Einführung in den Vortrag gibt Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker.
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Das Programm finden Sie unter: www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2641/
Keine Kommentare bisher