Zwei bedeutende Chorwerke des 20. Jahrhunderts – die „Liturgie Nr. 2 – Den Kindern getötet in Kriegen“ von Mikis Theodorakis und das „Requiem“ von Maurice Duruflé erklingen am Samstag, 17. November 2018, 19.30 Uhr in der Leipziger Thomaskirche. Es musizieren das Leipziger Vocalensemble und das Mendelssohn Kammerorchester unter der Leitung von Sebastian Reim.

Mikis Theodorakis (*1925) gilt als der bekannteste griechische Komponist des 20. Jahrhunderts und wird in seiner Heimat als Held verehrt. Theodorakis greift in seinen Werken oftmals politische Fragen auf und verbindet Musik, Text und Politik zu einer Einheit. Sein Zyklus für gemischten Chor a cappella „Liturgie Nr. 2 – Den Kindern getötet in Kriegen“ entstand 1982.

Er vereint Elemente des traditionellen Nachtgottesdienstes mit zeitgenössischen Texten des griechischen Dichters Tasos Livaditis und von Mikis Theodorakis selbst. Als bewegendes Zeitdokument nach dem Ende der griechischen Militärdiktatur geschaffen, ist die „Liturgie“ heute zu einem zeitlosen Werk voller Poesie, aber auch mit klarem politischem Bekenntnis fern von „Agitprop“ und plump verkündeter Ideologie geworden.

Die Heiligen und Engel sind in der „Liturgie“ das Volk und die Kinder, widersprüchliche Helden, Arme oder Verwirrte. Im Zentrum des Werks von Mikis Theodorakis steht der Wunsch nach Versöhnung der Menschen, Kulturen und – als paradiesische Vision – aller Erdteile.

Für Sebastian Reim, den Leiter des Leipziger Vocalensembles, hat die „Liturgie“ eine besondere Bedeutung, denn als Sänger des Dresdner Kreuzchores wirkte er 1983 an der Uraufführung des Werks mit. Bis heute ist Reim von Theodorakis` Musik beeindruckt: „Dieses politisch und musikalisch tiefgehende Werk behandelt ein Thema, das mich sehr beschäftigt und das gerade in der aktuellen Zeit der Kriegsgefahr von großer Relevanz ist. Es ist mir ein großes persönliches Anliegen, diese bewegende Musik dem Leipziger Publikum nahezubringen.“

Im Konzert wird dem Werk von Theodorakis das „Requiem op. 9“ für Solisten, Chor, Orchester und Orgel des französischen Komponisten Maurice Duruflé (1902-1986) gegenübergestellt. Das Werk stammt aus dem Jahr 1947 und gilt als Meisterstück der französischen Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts. Stilistisch beeinflusst von der Spätromantik, dem Impressionismus und dem Gregorianischen Choral greift auch Duruflés Vertonung der lateinischen Totenmesse das zentrale Thema des Konzerts auf – die Hoffnung auf Versöhnung und Frieden.

Das Konzert wird am 21. November, dem Buß- und Bettag, 17 Uhr, in der Schlosskirche Chemnitz wiederholt.

Den Kindern, getötet in Kriegen”

Mikis Theodorakis (*1925)
Liturgie Nr. 2 „Den Kindern, getötet in Kriegen”

Maurice Durufle (1902-1986)
„Requiem” op. 9

Klaudia Zeiner – Mezzosopran
Steven Klose – Bariton
Leipziger Vocalensemble
Mendelssohn Kammerorchester Leipzig
Orgel: Siegfried Petri (KMD Chemnitz)
Leitung: Sebastian Reim

Samstag, 17.11.2018, 19.30 Uhr, Thomaskirche Leipzig

Informationen zum Kartenverkauf:

Kartenvorverkauf (12-19 Euro+VVK) in der Ticketgalerie, Musikalienhandlung Oelsner, im Thomasshop, bei eventim.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie an der Abendkasse.

 

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