Die Versorgung älterer Patienten im Raum Leipzig wird gestärkt. Das Helios Park-Klinikum Leipzig wird zum 1. September 2018 als erste Einrichtung in der Region zum überregionalen Zentrum für Altersmedizin aufgewertet. Dies entschied das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz im aktuellen Krankenhausplan des Freistaates.
Mit der Entscheidung wird das Park-Klinikum staatlich als „geriatrisches Zentrum mit überörtlicher und krankenhausübergreifender Aufgabenwahrnehmung“ anerkannt. Im Versorgungsgebiet des Zentrums leben etwa eine Million Menschen, mit einem Versorgungsauftrag für rund 250.000 geriatrische Patienten. „Menschen jenseits der 65 Jahre mit meist mehrfachen Erkrankungen werden bereits heute im Helios Park-Klinikum Leipzig bestens betreut.
Durch die Anerkennung unserer Arbeit durch den Freistaat als Zentrum können sie in Zukunft von einem noch größeren Behandlungsangebot profitieren“, freut sich Prof. Dr. Christoph Thümmler, neuer Leiter des Zentrums für Altersmedizin Leipzig und Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Helios Park-Klinikum Leipzig.
Das Zentrum wird übergreifend mit den Kliniken in Torgau, Wurzen, Grimma, Leisnig, Schkeuditz sowie in Leipzig mit dem Diakonissenkrankenhaus, dem Universitätsklinikum, Herzzentrum Leipzig und anderen Netzwerkpartnern zusammenarbeiten. Auch eine Kooperation mit einer Thüringer Klinik wird angestrebt. „Mit unserer hohen Expertise bei der geriatrischen Behandlung tauschen wir uns mit den Partnern zum Wohl unserer älteren Patienten aus und setzen Qualitätsstandards auch in anderen Krankenhäusern“, betont Thümmler.
Das Zentrum für Altersmedizin Leipzig wolle zudem die Schnittstellen der teilstationären, rehabilitativen sowie der ambulanten Versorgung aktiv besetzen. Bei der Arbeit am Patienten setzt das Netzwerk auf den Einsatz moderner Technik, wie einem virtuellen geronto-psychaiatrischen Konsil. Prof. Christoph Thümmler: „Wir wollen innovative, medizinische Leistungen für die Ältesten unserer Gesellschaft insbesondere im ländlichen Raum anbieten“.
Am Zentrum für Altersmedizin am Park-Klinikum Leipzig werden geriatrische Patienten durch Fachärzte aus den Gebieten Innere Medizin, Neurologie und Psychiatrie fachübergreifend gemeinsam mit Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychologen und Sozialarbeitern behandelt. Ebenso stehen Kompetenzen aus den Bereichen Chirurgie, Traumatologie, Orthopädie oder Schmerztherapie zur Verfügung. Ziel ist es, die Betroffenen auf ihre Selbständigkeit oder auf die Weiterbehandlung in einer Reha-Einrichtung vorzubereiten.
„Unser großes Plus am Alterszentrum ist die Konzentration von hoher Fachexpertise in den Versorgungsschwerpunkten der Alterskardiologie, Alterspsychiatrie und Alterstraumatologie. Auch bei Wissenschaft und Forschung in der Altersmedizin und Altersforschung sowie virtuellen Versorgungsmöglichkeiten setzen wir Standards.“ Das überregionale Zentrum für Altersmedizin Leipzig wird sich vor allem den Fragen widmen, wie Mangelernährung, Delir, Depressionen und Demenz bei älteren Patienten verhindert werden können.
Im Mittelpunkt der Netzwerkarbeit stehen fachübergreifende Behandlungskonzepte und Behandlungspfade. Das GeriNet Leipzig, das 2011 als Modellprojekt des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz gegründet wurde, ist der Ursprung des Zentrums und gilt als „Goldstandard“ in Deutschland in den Bereichen des Fall- und Systemmanagement. „Seit Jahren verknüpfen wir unterschiedliche Disziplinen der Altersheilkunde miteinander und suchen gemeinsame Lösungen etwa für die Schließung von trägerübergreifenden Versorgungslücken“, erklärt die GeriNet-Leiterin Lysann Kasprick. „Dass das GeriNet Leipzig zum Jahresende in das Zentrum für Altersmedizin Leipzig überführt wird ist nur folgerichtig.“
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