Der derzeit größte Neubau am Universitätsklinikum Leipzig, „Haus 7“ in der Liebigstraße 22, wird ab sofort bezogen. Über die kommenden Wochen werden sich alle fünf Etagen nach und nach mit Einrichtungen des Klinikums füllen. In der Folge ziehen andere dann in die freiwerdenden Räume um – dem UKL steht somit ein Umzugs-Marathon bevor.
Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist der Klinikneubau Haus 7 jetzt bezugsfertig. Auf 10.100 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Gebäude Platz für 158 Betten, Ambulanzen, Tageskliniken, Verwaltungsbereiche und eine neue Cafeteria. Dafür wurden insgesamt 58 Millionen Euro aus Mitteln des Freistaats Sachsen investiert. Hauptnutzer sind die Kinder- und Jugendmedizin und das Krebszentrum mit den onkologischen Kliniken von der Hämatologie bis zur Kinderonkologie.
Deren Bereiche beginnen auch den Umzugsreigen: ab dem heutigen Freitag ziehen die Ambulanzen des Universitären Krebszentrums UCCL um. Ab 10. September begrüßen die Ärzte und Pflegenden des UCCL ihre Patienten dann in den neuen Räumen im Erdgeschoß von Haus 7. Es folgen im Tagesrhythmus eine Station der Rheumatologie, die ins 3. Obergeschoß einzieht und dort zusammen mit der ebenfalls umziehenden Station für konservative Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie eine neue interdisziplinäre Station bildet, sowie zwei Stationen der Kinderklinik aus dem benachbarten Haus 6.
Die Kindermediziner erhalten großzügige neue Stationen im zweiten Obergeschoß, kindgerecht gestaltet mit Tiermotiven an den mehrheitlich gelben Wänden, so dass die kleinen Patienten künftig „ihr“ Zimmer schon am Tiersymbol erkennen können. Ebenfalls hier finden sich vier spezielle Zimmer für kleine Patienten mit infektiösen Erkrankungen wie Masern oder Röteln. Umgezogen wird bei laufendem Betrieb – die Schwestern, Pfleger und Ärzte begleiten ihre Patienten ab morgens 10 Uhr hinüber ins neue Domizil.
Anschließend ziehen dann onkologische Stationen und Zentren ebenso wie Bereiche der Kinder- und Jugendpsychiatrie und das Sozialpädiatrische Zentrum in ihre neuen Räume. Im Ergebnis werden bis Oktober sieben Stationen und sechs Zentren, Tageskliniken und Ambulanzen in das neue Gebäude umgezogen sein. Bis zum Abschluss des Umzugsreigens werden noch letzte Restarbeiten erledigt, wofür das UKL Patienten und Besucher um Verständnis bittet.
Die durch Umzüge freiwerdenden Flächen werden von nachrückenden Stationen und Einrichtungen bezogen. Bis einschließlich 2019 kommen in Folge dieser Kette weitere bauliche Anpassungen und Umzüge auf die Patienten und Mitarbeiter des UKL zu. Im Ergebnis werden für eine Vielzahl Kliniken auch in den bereits bestehenden Gebäuden moderne und erweiterte Räume zur Verfügung stehen.
Feierlich eröffnet wird der Neubau am 20. September von Ministerpräsident Michael Kretschmer, bevor dann alle Leipziger eingeladen sind, zum großen Tag der offenen Tür auf der Liebigstraße am 22. September auch das neue Haus 7 kennenzulernen.
Mehr Kapazitäten für Leipzigs größtes Klinikum
Mit der Inbetriebnahme des Neubaus Haus 7 erhält das Universitätsklinikum Leipzig dringend benötigte Kapazitäten. Die steigenden Patientenzahlen, Leipzigs Wachstum und der Geburtenboom erfordern Erweiterungen in fast allen Bereichen des Klinikums. Der lang geplante Neubau bietet diese Möglichkeit: Dank neuer innovativer Strukturen werden hier auf interdisziplinären Stationen früher getrennte Bereiche zusammengeführt. Für die Patienten bedeutet das eine ganzheitliche Versorgung aus Expertenhand, bei der die dafür erforderlichen Fachrichtungen unmittelbar zusammenarbeiten.
So werden im Neubau Bereiche der Krebsmedizin konzentriert, eine neue interdisziplinäre psychosomatische Kinderstation verknüpft Kinder- und Jugendpsychiatrie mit der Pädiatrie und Rheumatologen und Wirbelsäulenchirurgen finden auf einer gemeinsamen Station zusammen. Die Ambulanzen des Universitären Krebszentrums sind künftig auf einem Flur mit dem Brustzentrum und unterstützenden Angeboten angesiedelt. Gebaut wurde mit Blick auf die Zukunft: Mit einer größtmöglichen Flexibilität der Grundrisse kann das Gebäude mit allen künftigen Entwicklungen der Medizin „mitwachsen“ und schnell ohne große bauliche Veränderungen an neue Anforderungen angepasst werden.
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