Umweltminister Thomas Schmidt hat sich heute (8. August 2018) bei einem Besuch an der Talsperre Klingenberg sowie im benachbarten Wasserwerk der Wasserversorgung Weißeritzgruppe GmbH über die Sicherheit der öffentlichen Trinkwasserversorgung informiert – insbesondere im Hinblick auf die Rohwasserbereitstellung durch die sächsischen Trinkwassertalsperren.
„Die Trockenheit in Sachsen dauert mittlerweile fast ein halbes Jahr an“, so der Minister. „Auch lokale Starkniederschläge haben nicht zu einer durchgreifenden Änderung geführt. Die aktuell hohen Temperaturen sowie die hohe Verdunstung verursachen angespannte hydrologische Verhältnisse an den sächsischen Fließgewässern“. Hinzu kommt, dass die Grundwasserstände in Sachsen überwiegend unter den langjährigen Mittelwerten liegen und voraussichtlich noch weiter absinken werden.
„Trotz der zurückgegangenen Zuflüsse ist der Wasservorrat der sächsischen Trinkwassertalsperren insgesamt weiterhin gut, auch wenn an den einzelnen Anlagen unterschiedliche Füllstände gemessen werden“, so Schmidt weiter. „Da viele sächsische Talsperren über Stollen und Rohrleitungen miteinander verbunden sind, kann eine lokale Verringerung des Wasserdargebotes im Regelfall ausgeglichen werden“. So könne von der Talsperre Rauschenbach bei Bedarf Wasser an das Talsperrensystem Klingenberg/Lehnmühle übergeleitet werden, das den Großraum Dresden versorgt und aktuell zu rund 59 Prozent gefüllt ist.
„Wie für diese Region ist die öffentliche Trinkwasserversorgung überall im Freistaat Sachsen trotz der anhaltenden Trockenheit weiterhin gesichert. Das trifft auch für Gebiete zu, die aus Grundwasservorräten versorgt werden“, so Schmidt. Demgegenüber sind vereinzelt Brunnen zur privaten Trinkwasserversorgung bereits trocken gefallen. In solchen Fällen sorgen die Kommunen bzw. ihre Zweckverbände für eine Trinkwasserversorgung, zum Beispiel durch Wasserwagen.
Tatsächlich widmet der Freistaat Sachsen bereits seit vielen Jahren der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser ein großes Augenmerk. Derzeit wird die „Grundsatzkonzeption Wasserversorgung für den Freistaat Sachsen“ für den Zeitraum bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben. Das ist – insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels – eine wichtige Grundlage für die strategische Ausrichtung der sächsischen Wasserwirtschaft.
Insbesondere der Süden Sachsens – mit rund 38 Prozent der sächsischen Bevölkerung – wird überwiegend durch Rohwasser aus den Trinkwassertalsperren der Landestalsperrenverwaltung versorgt. Zu den Maßnahmen, die die Versorgungssicherheit gewährleisten, gehört auch die Ausweisung und Kontrolle von Trinkwasserschutzgebieten.
Sachsen ist ein wasserreiches Land und profitiert bei der Wasserversorgung von dieser komfortablen Ressourcensituation. Nur weniger als fünf Prozent des Wasserdargebots werden für die öffentliche Wasserversorgung genutzt. 35 Prozent des Niederschlags fließen als Oberflächengewässer ab. Rund zehn Prozent speisen das Grundwasser. Der größte Teil des Niederschlags (55 Prozent) verdunstet.
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