Bereits zum 13. Mal lädt am 13. Juni 2018 die gemeinnützige Schaubühne Lindenfels AG zu ihrer jährlichen Hauptversammlung und demonstriert erneut, wofür sie seit ihrer Gründung 2005 steht: für die Bereitschaft einer Kulturinstitution, ihr Publikum als Miteigentümer zu beteiligen und ihm regelmäßig Rechenschaft abzulegen. Auf der offiziellen Tagesordnung stehen Vorstellung von Bilanz und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016 sowie Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates. Zudem gibt es einen Ausblick auf die Ziele und programmatischen Vorhaben für das restliche und kommende Jahr.
„Wir kaufen unser Theater und bringen es unter die Leute!“: Mit Gründung der gemeinnützigen Aktiengesellschaft zum Erwerb der Immobilie und als Träger des Produktionshauses startete die Schaubühne Lindenfels 2005 ein Experiment von kulturpolitischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Relevanz. Inzwischen gehört das erste deutsche Aktientheater mehr als 1.250 AktionärInnen – eine Publikumsgesellschaft im mehrfachen Sinn.
„Zusammen geben wir ein Beispiel für kooperatives Handeln und schaffen gemeinschaftliches Eigentum. Die garantierte Dividende ist unser Programm und kommt nicht nur den Aktionären, sondern allen interessierten Zuschauern zugute“, so Vorstand und Schaubühnen-Gründer René Reinhardt.
Auf der jährlichen Hauptversammlung erhalten die AktionärInnen Einblick in Bilanz und Lagebericht des abgelaufen Geschäftsjahr und die Gelegenheit, aktiv das Profil der Schaubühne mitzugestalten. Kaum eine andere Kultureinrichtung hat sich bisher solchen strengen Regeln in punkto Transparenz und Mitbestimmung ausgesetzt.
Mitbestimmender Teilhaber der Schaubühne Lindenfels kann jeder werden. Die Aktien kosten 24, 50, 100 oder 240 Euro und sind buchstäblich künstlerische Wertpapiere: In einer limitierten Auflage werden Anteilsscheine von verschiedenen Leipziger KünstlerInnen gestaltet. Bisher sind sieben Kunstdruck-Editionen erschienen mit Motiven von Thomas Moecker, Verena Landau, Christoph Ruckhäberle, Frank-Heinrich Müller und Thadeusz Tischbein. Die letzte Edition brachte das Haus anlässlich des „Fragment Festival Büchner“ im April dieses Jahres heraus.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die gemeinnützige Schaubühnen Lindenfels AG gibt ein hervorragendes Beispiel für die Wirkungskraft bürgerschaftlichen Engagements und kultureller Verantwortung. „Entstanden ist ein unbefristetes Projekt als Beschreibung der Gegenwart und der ihr innewohnenden Möglichkeiten zur Veränderung, ein interventionistisches Theater, das exemplarisch aufzeigt, wie wir selbst zu handelnden Personen werden können“, so René Reinhardt.
Mittwoch, 13. Juni | 18 Uhr im Grünen Salon der Schaubühne Lindenfels
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