„Der 1. Mai ist nicht nur ein Feiertag, den viele Menschen gern mit der Familie verbringen, der 1. Mai hat politische Bedeutung – er war ein Kampftag der Arbeiter. Sie kämpften für mehr Rechte, für bessere Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und soziale Standards – also für das, was wir heute unter ‚Guter Arbeit‘ verstehen“, erklärt Arbeitsminister Martin Dulig.

Trotz der guten Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt sei ‚Gute Arbeit‘ im Freistaat nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. „Gute Leistung für gute Arbeit verdient faire Entlohnung und attraktive Arbeitsbedingungen, die man am besten mit Tarifverträgen vereinbart“, so Dulig weiter. Er sehe hier Aufholbedarf: Nur 43 Prozent aller Sachsen haben Arbeitsverträge, die auf einem Tarifvertrag beruhen.

„Mit unserem seit 2014 gesetzten Schwerpunkt ‚Gute Arbeit für Sachsen‘ haben wir bereits einiges erreicht“, so Minister Dulig weiter. Durch den „Tarifbonus“ in Sachsens wichtigstem Wirtschaftsförderinstrument, der GRW, und seit kurzem auch in der Mittelstandsrichtlinie, wird die Tarifbindung in Sachsen gestärkt.

In der Fachkräfteallianz sitzen alle Partner an einem Tisch und verfolgen einen sozialpartnerschaftlichen Weg, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Langzeitarbeitslose erhalten zusätzliche Chancen auf Teilhabe am Arbeitsleben auf dem ersten Arbeitsmarkt und wenn das nicht realisierbar ist durch öffentlich geförderte Beschäftigung. Dazu wurde die Landesförderung „Sozialer Arbeitsmarkt Sachsen“ gestartet und das Modellvorhaben „TANDEM Sachsen“ für Familien geschaffen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind.

„Gute Arbeitsbedingungen liegen im Interesse aller“, so Minister Dulig weiter. „Es muss das originäre Interesse von Arbeitgebern sein, dass sich ihre Beschäftigten wohlfühlen. Gerade in Zeiten von alternativen Arbeitsmöglichkeiten müssen Arbeitgeber attraktiv bleiben und ihre Mitarbeiter auf Augenhöhe behandeln.“

Denn der sächsische Arbeitsmarkt entwickelt sich zunehmend von einem Nachfrage- zu einem Angebotsmarkt. Das heißt, das Verhältnis zwischen der Zahl offener Stellen und der Zahl Arbeitsuchender verändert sich zugunsten der Arbeitsuchenden. Gleiches gilt für die Berufsausbildung: für sächsische Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, offene Ausbildungsplätze zu besetzen.

„Im Wettbewerb um kluge Köpfe und fleißige Hände kann Sachsen nur mit guten Arbeitsbedingungen und Weltoffenheit punkten“, so Minister Dulig. „‘Gute Arbeit‘ wird damit auch zu einem zentralen Standortfaktor für Sachsen. Denn der Wettbewerb findet längst nicht nur innerhalb Sachsens oder Deutschlands statt – wir müssen uns mit Industrieregionen und Dienstleistungsbranchen in ganz Europa und zunehmend auch weltweit messen lassen.“

Vierter Arbeitnehmerempfang im SMWA

Am kommenden Mittwoch (2. Mai 2018) lädt Arbeitsminister Martin Dulig sächsische Vertreterinnen und Vertreter aus Gewerkschaften sowie Personal- und Betriebsräten zum vierten und inzwischen traditionellen Arbeitnehmerempfang in sein Ministerium ein.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar