Seit zwölf Jahren bereits besteht ein Austauschprogramm zwischen Leipziger Unfallchirurgen/Orthopäden und ihren Fachkollegen aus dem brasilianischen Belo Horizonte. Es umfasst gegenseitige Hospitationen und den Austausch von Assistenzärzten. Vom 3. bis 5. Mai kommen nun Gäste aus der Millionenmetropole zu einem Symposium nach Leipzig. Es ist das dritte Treffen dieser Art und das zweite in der Messestadt. Die Teilnehmer halten Rückschau und planen die Zukunft. Für einige ist es die Rückkehr an eine ehemalige Ausbildungsstätte.
Organisiert wird das wissenschaftliche Symposium von Prof. Christoph Josten und Dr. Jan Theopold von der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL sowie von PD Dr. Stefan Klima vom Helios Park-Klinikum Leipzig. Dr. Klimas persönliche Kontakte zu Prof. Lúcio Honório de Carvalho Junior vom Hospital Madre Teresa in Belo Horizonte waren es auch, die 2006 diesen Austausch begründeten. Durch seine Teilnahme nun kommt damit auch einer der Initiatoren des Programms auf brasilianischer Seite nach Leipzig.
„Unsere brasilianischen Kollegen haben diesen Austausch in ihre Facharztausbildung integriert, denn vor ihrem Abschluss sind sie zwei Monate bei uns zur Hospitation“, berichtet Dr. Theopold. Hier erhielten sie Einblicke in die modernsten OP-Verfahren und -Techniken, so der UKL-Arzt.
Im Gegenzug hospitieren Leipziger Orthopäden und Unfallchirurgen jeweils vier (privat finanzierte) Wochen im staatlichen Traumazentrum von Belo Horizonte und kommen dort auch mit Fällen in Berührung, die es in Deutschland so nicht gäbe. „Das Gesundheitssystem Brasiliens funktioniert anders, die Rate an Gewaltverbrechen ist beispielsweise höher als bei uns, Unfälle im Straßenverkehr sind häufig schlimmer“, begründet es Dr. Theopold.
Teilnehmer des Symposiums Anfang Mai sind neben Oberärzten auch ehemalige Assistenzärzte aus Belo Horizonte, die damit noch einmal an ihre Hospitationsstätte zurückkehren. Brasilianer und Deutsche wollen Rückschau auf die vergangenen zwölf Jahre halten und gleichzeitig nach vorn schauen. Stehen am Freitag, 4. Mai, Fachvorträge auf dem Programm, zeigen am Sonnabend die Leipziger den Kollegen aus dem größten südamerikanischen Land ihre Arbeits- und Wirkungsstätten am UKL, am Uni-Institut für Anatomie und am Helios Park-Klinikum.
Mehr als 30 Assistenzärzte profitierten bisher von diesem internationalen Austausch.
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