Die Veranstaltungsreihe „Festung Europa: Ursachen, Auswirkungen und Interessen“ startet am 2. Mai in Leipzig. Unter dem Slogan „Europe is for everyone“ veranstaltet die Gruppe InEUmanity im Zeitraum Mai bis Juli eine Reihe von Informationsveranstaltungen. Mit Vorträgen und Diskussionen lädt die Gruppe Menschen ein, sich mit den politischen Zusammenhängen rund um Flucht und Migration auseinanderzusetzen.
Dazu wurden Expert_innen für die Themenkomplexe Fluchtursachen, Europäische Abschottungspolitik und Interessen und Ursachen für die europäische Politik eingeladen. Die Pressesprecherin Lisa Altaweel beschreibt die Motivation der Gruppe wie folgt: „Wir wollen den Zynismus der EU-Politik kritisieren, welche vorgibt Fluchtursachen zu bekämpfen, wobei sie über in kolonialer Kontinuität stehende Handelsverträge und europäische Interessenpolitik an der Schaffung genau dieser beteiligt ist. Dabei verfolgt die EU eigentlich die Strategie jegliche Migration durch Abschottung zu verhindern und mit allen Mitteln ein Großteil der migrierenden Bevölkerung auf dem asiatischen und afrikanischen Kontinent aufzuhalten.“
Weiter sagt sie dazu: „Vor Kooperation mit menschenrechtsverachtenden Regimen schreckt die EU ebenso wenig zurück wie vor massiver Militarisierung der Außengrenze.“ Bereits bestätigt für die Teilnahme an der Veranstaltungsreihe sind fünf Termine von unter anderem Olaf Bernau, Arlette-Louise Ndakoze, Christian Jakob, Fabian Georgi und der Informationsstelle für Militarisierung. Ein breites Spektrum aus Journalisten, Aktivisten und Forschern wird sich dabei zu ihrem je eigenen Schwerpunkt exemplarisch mit den einzelnen Themen beschäftigen. Es wird u. a. um strukturelle Gründe für Fluchtursachen, den Marshallplan für Afrika oder auch eine materialistische Analyse des Grenzregimes gehen.
Die Pressesprecherin Lisa Altaweel sagt: „Bei der Organisation der Reihe möchten wir Menschen erreichen die dem Thema Migration grundsätzlich positiv gegenüberstehen, aber noch keine Gelegenheit hatten sich mit den politischen Zusammenhängen rund um dieses Thema auseinanderzusetzen.“ Die Veranstaltungen finden an verschiedenen, offenen Räumen in ganz Leipzig statt und die Organisator_innen legen wert auf eine hohe Verständlichkeit in Bezug auf Vorwissen oder Sprachkenntnisse. Die Gruppe InEUmanity hat sich im Oktober 2016 anlässlich des Bekanntwerdens des Reformvorschlages der Europäischen Kommission zur Reform der Dublin Verordnung bzw. des Gesamten Europäischen Asylsystems (CEAS) gegründet. Nach einer Öffentlichkeitskampagne, welche die unmenschlichen Folgen des Entwurfes kritisierte, erweiterte die Leipziger Gruppe ihren Fokus auf die europäische Außen- und Handelspolitik und deren Zusammenwirken mit Migrationspolitik. Mittlerweile gibt es InEumanity-Gruppen in verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, welche aber untereinander vernetzt sind.
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