Sachsens Universitäten gehen mit sieben Anträgen in das Rennen um die Förderung von Forschungsclustern im Rahmen der Exzellenzstrategie. Damit war jede zweite der Antragsskizzen von sächsischen Universitäten erfolgreich. Die TU Dresden errang einen großen Zwischenerfolg. Sie darf nun sechs Vollanträge einreichen. Die Universität Leipzig wird mit einem Antrag ins Rennen gehen. Die jeweils zwei Antragsskizzen der TU Chemnitz und der TU Bergakademie Freiberg wurden nicht zur Antragsstellung aufgefordert.
Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt: „Ich gratuliere der TU Dresden und der Universität Leipzig zu diesem Zwischenerfolg. Jetzt kommt es darauf an, aus den Skizzen überzeugende Förderanträge zu entwickeln. Die TU Dresden hat in den letzten Jahren auf Forschungsfeldern wie der Mikroelektronik, der Informationstechnologie, der Materialwissenschaft und der Biomedizin mit herausragenden Forschungsergebnissen auf sich aufmerksam gemacht. Sie hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse entscheidend vorangebracht. Der Standort Dresden ist auch im globalen Maßstab ein Schwergewicht bei diesen Themen. Diese Erkenntnis wird durch die Beurteilungen der Gutachter bestätigt. Die TU Dresden hat sich mit diesem Ergebnis zudem eine sehr gute Ausgangsbasis für ihre Bewerbung in der Förderlinie Exzellenzuniversität erarbeitet. Daran kann nur teilnehmen, wer mindesten zwei Exzellenzcluster eingeworben hat.“
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich betont: „Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig, die sich mit einem großen Teil ihrer Antragsskizzen in der Förderlinie „Exzellenzcluster“ gegen ein starkes Teilnehmerfeld durchsetzen konnten und nunmehr zur Antragstellung für die Endrunde aufgefordert wurden. Für die eigentliche Arbeit, die nun erst beginnt, wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg. Ich hoffe, dass alle sächsischen Anträge auch als Exzellenzcluster bestätigt werden. Die erneuten Erfolge unserer Universitäten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, durch gute Forschung und Innovation Sachsen zu stärken und so die Bedingungen für attraktive Arbeit und Wohlstand im Land immer weiter verbessern.“ Er ergänzt: „Den sächsischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, deren Antragsskizzen durch das Expertengremium nicht berücksichtigt wurden, möchte ich meinen Respekt und meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie sich mit ihren Ideen und ihren Forschungsarbeiten diesem anspruchsvollen Wettbewerb gestellt haben.“
Die Universität Leipzig ist mit ihrer Kompetenz auf dem Gebiet der Adipositasforschung bereits in ein gesellschaftlich enorm wichtiges Forschungsfeld vorgestoßen. Ausdruck dafür ist auch die bevorstehende Gründung eines Helmholtz-Instituts mit dem Forschungsschwerpunkt Übergewicht, Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen.
Die Technische Universität Bergakademie Freiberg hat sich erstmalig an der Clusterausschreibung beworben. Die dabei gewonnenen Erfahrungen wird sie in Anträgen anderer Wettbewerbe nutzen können. Unbestritten ist ihre Forschungskompetenz.
Leider wurde die Technische Universität Chemnitz nicht zur Vollantragsstellung aufgefordert. Angesichts des bestehenden Leichtbau-Exzellenzclusters MERGE ist dies schon für uns überraschend. Mit der Universität werden wir jetzt besprechen, wie die noch bis Ende 2018 finanzierte Forschungskompetenz und Forschungsinfrastruktur in der Zukunftstechnologie Leichtbau erhalten und optimal weitergenutzt werden kann.
Vollanträge stellt die TU Dresden nun für die Projekte „Zentrum für taktiles Internet“, „Physik des Lebens – Die dynamische Organisation lebender Materie“, „Translationales Regenerationscluster“, „Zentrum für Materiomik“, „Zentrum für Fortschritt in der der Elektronik“ sowie den Verbundantrag „Komplexität und Topologie in Quantenmaterielien: Grundlegende Konzepte, Materialdesign und neue Technologien“, der gemeinsam mit der mit der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg gestellt wird. Die Universität Leipzig stellt einen Förderantrag zum Thema „Adipositas verstehen“.
Die vier sächsischen Universitäten hatten Antragsskizzen für insgesamt 14 Forschungsvorhaben in der Förderlinie „Exzellenzcluster“ bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn eingereicht. Die TU Dresden ging mit acht Forschungsvorhaben ins Rennen um die Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Die Universität Leipzig, die TU Chemnitz und die TU Bergakademie Freiberg beteiligen sich mit je zwei Antragsskizzen an der ersten Begutachtung für die Förderung von Exzellenzclustern. Bundesweit waren 195 Antragsskizzen eingereicht worden. Davon werden jetzt 88 zur Antragstellung aufgefordert und ziehen damit in die Endrunde des Wettbewerbs ein. Welche Cluster ab 1. Januar 2019 gefördert werden, entscheidet im September 2018 die Exzellenzkommission des Bundes und der Länder. Für Exzellenzcluster werden rund 385 Millionen Euro Fördermittel pro Jahr zur Verfügung gestellt. Es werden für 45 bis 50 Förderfälle Mittel zwischen jeweils drei bis zehn Millionen Euro pro Exzellenzcluster jährlich veranschlagt. Die Förderlaufzeit beträgt grundsätzlich zweimal sieben Jahre. Im Dezember 2018 können Universitäten mit einer genügenden Anzahl an bewilligten Forschungsclustern Anträge für die Förderlinie Exzellenzuniversität stellen. Darüber wird im Jahr 2019 entschieden. Für acht bis elf Exzellenzuniversitäten werden jährliche Mittel von rund 148 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Es wird erwartet, dass sich die TU Dresden, deren Zukunftskonzept bereits im Rahmen der bisherigen Exzellenzinitiative gefördert wird, erneut um diese Förderung bewirbt.
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