Undurchsichtige Betriebskosten, überteuerte Handyverträge, Abofallen, in die man aus Versehen online getappt ist und nun nicht mehr los wird, oder Fragen zum Girokonto oder Versicherungsvertrag – die meisten kennen solche Probleme nur zu gut. Über die Hilfe verschiedener Institutionen ist man deshalb umso glücklicher, wenn es darum geht, seine Rechte als Verbraucher durchzusetzen und wieder Klarheit zu bekommen. Doch wie gestalten sich solche Situationen erst für Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, sich dementsprechend weniger auskennen und möglicherweise noch mit Sprachbarriere den Bürokratie- und Vertragsdschungel durchdringen müssen?
Genau hier setzt das neue Projekt „Wir sind für alle da!“ an, für das Integrationsministerin Petra Köpping den sächsischen Verbraucherschützern heute einen Förderscheck in Höhe von 91.000 Euro überreichte.
„Menschen, die erst kurze Zeit bei uns leben oder die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten haben, sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden, laufen Gefahr, wirtschaftliche Fehlentscheidungen zu treffen, deren Ausmaß sie mitunter gar nicht abschätzen können. Aus diesem Grund freue ich mich, dass ich über das Förderprogramm ‚Integrative Maßnahmen‘ dieses wichtige Aufklärungs- und Schulungsprojekt unterstützen kann. Gerade für geflüchtete Menschen, denen zunächst ein überschaubares finanzielles Budget zur Verfügung steht, kann eine Beratung zu wirtschaftlich nachhaltigem Handeln wertvolle Unterstützung bieten“, sagt Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.
Mit dem Geld wollen die Verbraucherschützer verschiedene Informations- und Bildungsangebote für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund in ganz Sachsen schaffen. „In diesem Zusammenhang sind wir sehr daran interessiert, in Kontakt mit verschiedenen Anlaufstellen, Stadtteilbüros, Bildungs- und Migrationsvereinen oder auch Integrationskoordinatoren zu kommen. Ein breites Netzwerk in Sachsen hilft uns dabei, den Menschen schnell und unkompliziert bei verschiedenen Problemlagen zu helfen, aber auch präventiv zu arbeiten“, erklärt Ricarda Husar, die das Projekt bei der Verbraucherzentrale Sachsen leitet. Die ersten Workshops sind bereits für August und September geplant.
„Wir freuen uns, dass wir durch die Unterstützung durch die Sächsische Staatsministerin für Integration und Gleichstellung nun auch gezielt an diese Zielgruppe herantreten können“, erklärt Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen. „Durch die Förderung können wir zwei zusätzliche Stellen schaffen, die sich nun ausschließlich damit beschäftigen, Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund sowohl präventiv als auch nachwirkend eine Orientierung im Verbraucheralltag zu gewährleisten.“
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