Heute wurde in Grimma das vom Mitteldeutschen Verkehrsverbund und den beteiligten Kommunen konzipierte ÖPNV-Projekt „Muldental in Fahrt“ vorgestellt. Dazu erklärt Marco Böhme, Sprecher der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag für Klimaschutz und Mobilität: „Das regionale Busnetz in Grimma und den Nachbargemeinden bestand zum Schluss fast nur noch aus Schülertransport, wie leider in vielen sächsischen Regionen. Mit dem Modellprojekt ‚Muldental in Fahrt‘ wurde ein Neuanfang gewagt. Aktuell wurde im zweiten Entwicklungsschritt 25 Prozent mehr Verkehrsleistung geschaffen, 60 neue Haltestellen, 18 neue barrierefreie Busse, WLAN im Bus, aber auch 30 neue Stellen beim Fahrpersonal.“
„Den Nutzerinnen und Nutzern wird nun ein integrierter Taktfahrplan geboten, der die S-Bahn über Busverbindungen besser mit den Kommunen verbindet – und das auch am Wochenende und am Abend. Das Projekt ist ein großer Fortschritt für die Region. Das, was hier durch den MDV als ‚mutiges Vorhaben‘ umgesetzt wird, sollte eigentlich Normalzustand in Sachsen sein. So muss ÖPNV funktionieren!
Im aktuellen Haushaltsplan des sächsischen Landtags wurden für die ÖPNV-Zweckverbände zusätzliche Mittel für solche Modellprojekte zur Verfügung gestellt. Die Staatsregierung unterstützt dies aber nur finanziell. Eigene Ziele, sachsenweite Vorgaben (z. B. bei der Fahrzeugbeschaffung) oder schlicht Daten zur bisherigen Nutzung des ÖPNV in Sachsen (Stichwort: Fahrgastentwicklung in den Zweckverbänden) gibt es nicht, wie die Antwort einer Großen Anfrage der Linksfraktion (Parlaments-Drucksache 6/8865) aufzeigt.
Der Dank für die Umsetzung dieses Vorhabens gilt daher in erster Linie den beteiligten Kommunen und Akteuren. Ich hoffe, dass dieses Projekt eine Strahlkraft entwickelt, die für faktisch abgehängte andere Regionen in Sachsen nachahmenswert ist und die Staatsregierung dies zum Anlass nimmt, alle Kommunen dabei zu unterstützen. Denn mehr soziale Teilhabe und besserer Klimaschutz kann nur mit einer Verkehrswende in ganz Sachsen funktionieren, in den Zentren und auch in den ländlichen Räumen. Es bleibt auch in Grimma noch viel zu tun. Durch die Fahrplanumstellung gibt es an der einen oder anderen Stelle auch Menschen, die Nachteile haben. Diesen muss kurzfristig geholfen werden. Aber auch langfristig muss noch einiges passieren. Stichwort Elektrifizierung der Eisenbahn und damit Anschluss ins Mitteldeutsche S-Bahnnetz.“
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