Gesunde und fitte viereiige Vierlinge erblickten am Gründonnerstag das Licht der Welt am UKL. Zwei Jungen und zwei Mädchen wurden per Kaiserschnitt in der 31. Schwangerschaftswoche entbunden. Die Eltern und die vierjährigen Zwillingsschwestern des Quartetts freuen sich über den Zuwachs, der bis auf den kleinsten Bruder jetzt schon die Neonatologie in Richtung Normalstation verlassen konnte.
Aus vier mach acht – am Gründonnerstag verdoppelte sich Familie Stejskal mit einem Schlag. Per Kaiserschnitt wurden nach 31. Wochen Schwangerschaft zwei Jungen und zwei Mädchen, viereiige Vierlinge, entbunden. Prof. Holger Stepan und Prof. Renaldo Faber holten das Quartett auf die Welt.
Helen, Boas, Merle und Pepe, Geburtsgewicht zwischen 1285 und 660 Gramm, begrüßten lautstark ihre Eltern und das Kreissaalteam – vier fitte und gesunde Frühchen, die sofort von den Neonatologen in Empfang genommen werden. „Alle vier haben sofort losgeschrien“, erinnert sich Juliane Stejskal erleichtert an den großen Moment. Zusammen mit ihrem Mann Tobias sitzt sie inzwischen entspannt an den drei Wärmebettchen auf der Kinderstation am Universitätsklinikum. Die großen Schwestern – vierjährige Zwillinge – bewachen fürsorglich den Schlaf der Geschwister. Nur der mit 660 Gramm Kleinste, Pepe, ist noch auf der Frühchenstation. „Pepe muss erst noch ein bisschen zulegen“, erklärt Prof. Ulrich Thome, Leiter der Neonatologie. „Aber insgesamt sind die Kinder total im Zeitplan, kommen inzwischen alle ohne Atemhilfe aus und können schon allein trinken“, zeigt sich der Frühchenexperte begeistert von seinen kleinen Patienten. „Vier auf einmal sind auch für uns eine Herausforderung, aber diese vier haben es uns leicht gemacht.“ Wenn es so weitergeht, müssen die Kinder nur noch wenige Wochen im Klinikum bleiben.
„Eine für Vierlinge ganz unkomplizierte Schwangerschaft und Geburt“, freut sich auch Prof. Holger Stepan, Direktor der UKL-Geburtsmedizin. Sowohl er als auch die Neonatologen entwickeln auf diesem Gebiet fast schon Routine – erst 2012 waren am UKL Vierlinge, damals eineiige Mädchen, geboren worden. Zum Vergleich – davor gab es 30 Jahre lang keine Vierlinge am UKL. „Das wir jetzt statt 30 nur fünf Jahre Pause hatten, fügt sich ein in den Mehrlingsboom, den wir aktuell erleben“, beschreibt Stepan. „Wir sehen immer häufiger Mehrlinge, in diesem Jahr gab es schon 52 Zwillingsgeburten am UKL – im ganzen Vorjahr waren es 102“, so der Geburtsmediziner.
Als Perinatalzentrum des höchsten Levels ist das UKL erste Adresse für Mehrlinge aus ganz Sachsen – so auch für Familie Stejskal, die in Kirchberg bei Zwickau zuhause ist. Dort warten jetzt viele Tanten und Onkel und eine Kirchgemeinde auf die neue Großfamilie. „Wir sind sehr froh und dankbar über die viele Hilfe, die wir bekommen und die uns angeboten wird“, so die 28-jährigen Eltern. So wurde Tobias Stejskal, der als Lackierer bei VW arbeitet, freigestellt, damit er bei seiner Familie sein kann. Derzeit wohnen Eltern und Schwestern im Ronald-McDonald-Haus in Leipzig, um täglich bei den Vierlingen sein zu können. „Aber nach Wochen im Krankenhaus freuen wir uns schon sehr auf Zuhause“, so Juliane Stejskal. Auch wenn dort erst zwei Babybetten stehen – „mehr hatten wir einfach noch nicht geschafft“.
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