Mehr als 1.029.000 Besucher sind im letzten Jahr in die Leipziger Städtischen Bibliotheken (LSB) gekommen und haben rund 4.684.000 Medien entliehen. Das sind zwar rund 240.000 Entleihungen weniger als im Vorjahr, doch ist bei diesem Ergebnis die ersatzlose Schließung der leistungsstarken Bibliothek Plagwitz „Georg Maurer“ im Leipziger Westen zu Beginn des Jahres 2016 auf Grund ihrer Sanierung zu berücksichtigen. Sie bringt sich in das Gesamtergebnis sonst mit rund 300.000 Entleihungen zusätzlich ein.

Nach wie vor steigt die Zahl der virtuellen Besuche, auch die Online-Angebote wurden weiter ausgebaut und erfreuen sich großer Nachfrage. Es wurden fast 300.000 Aufrufe mehr als im Vorjahr und damit insgesamt über 2,7 Millionen virtuelle Besuche gezählt.

„Über dieses positive Ergebnis freue ich mich sehr, denn es zeigt, dass bei den städtischen Bibliotheken der Bürger mit seinen Belangen im Mittelpunkt steht. Die Leipziger Städtischen Bibliotheken leisten auch Pionierarbeit im interkulturellen Bereich. Das belegt eine Umfrage von Leipzigerinnen und Leipziger mit Migrationshintergrund, die von der Stadt Leipzig im vergangenen Jahr durchgeführt wurde“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

Tatsächlich schneiden die Leipziger Städtischen Bibliotheken bei der Bekanntheit sehr gut ab: 83 Prozent kennen sie und neun von zehn Befragten sind sehr zufrieden. Das heißt Platz 1 für die Bibliotheken, gefolgt von Universität und Volkshochschule. Ganz verdient wurden die Leipziger Städtischen Bibliotheken für ihre Leistungen im vergangenen Jahr mit dem Sächsischen Bibliothekspreis ausgezeichnet.

Einen wichtigen Anteil am Erfolg haben auch viele Partner, zu denen Vereine, Institutionen, Organisationen, städtische Ämter, Initiativen oder auch Einzelpersonen zählen. Rund 1.560 Veranstaltungen im Jahr mit fast 42.000 Teilnehmern – das schaffen die LSB nicht allein und wollen es auch gar nicht. „Unsere wichtigsten Förderer und zugleich die größte Herausforderung sind und bleiben jedoch die Leipzigerinnen und Leipziger“, meint die Direktorin der LSB, Susanne Metz. „Sie werden in den letzten Jahren immer mehr, immer jünger und zugleich immer älter. Sie sprechen uns meist auf Deutsch an, doch zunehmend auch in anderen Sprachen. Sie lesen aus voller Überzeugung nur Gedrucktes oder sind prinzipiell online. Kurzum: Sie sind vielfältig und auch vielfältig interessiert und fordern und fördern uns so täglich.“

Bibliothek Plagwitz öffnet in Kürze wieder

Zukunftsfähig wollen die Bibliotheken sein. Dabei gehen sie strategisch vor und haben 2016 in der Bibliotheksentwicklungskonzeption (BEK) Ziele und Maßnahmen bis 2020 festgeschrieben. „Aus dieser Konzeption leiten wir konkrete Aufgaben ab, so zum Beispiel auch die Sanierung der Bibliothek Plagwitz“, erläutert Susanne Metz. Die Stadtteilbibliothek steht jetzt kurz vor der Fertigstellung: Am Samstag, dem 22. April, wird sie mit einem bunten Programm von 10 bis 16 Uhr wieder eröffnet.

„Die Stadt Leipzig setzt mit der Sanierung der Bibliothek Plagwitz ein Zeichen für die Bedeutung und Notwendigkeit dieser Kultur- und Bildungseinrichtung. Und das nicht nur heute, sondern schon einmal vor mehr als 80 Jahren, denn sie wurde im Dezember 1929 als IV. Städtische Bücherhalle eröffnet und war damit der erste kommunale Bibliotheksbau in Leipzig“, erläutert Dr. Skadi Jennicke.

Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. Davon wurden 1.133.300 Euro Finanzhilfen des Bundes und Landes aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost eingesetzt.

Die Investition lohnt sich. Das beweist die Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz, die nach ihrer Sanierung 2012 bis heute stark frequentiert wird. Das ist auch für die Plagwitzer Bibliothek zu erwarten, denn viele neue Angebote werden durch die Modernisierung möglich. Auch ist Plagwitz ein Stadtteil, der sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat. Im Quartier leben rund 34.000 Menschen, die sich auf einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, mehr Service und einem vielfältigen Angebot freuen können.

Vorher – im März – sind die LSB aber erst einmal wieder gefragter Ort für die Veranstaltungen zur Buchmesse. „Wir freuen uns schon auf die vielen Begegnungen mit Autoren und Verlegern sowie auf die zahlreichen Bibliotheksbesucher, die aus ganz Deutschland zu uns finden. Es ist immer eine spannende Zeit“, sagt Susanne Metz.

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