Das Leipziger „拆 chai. China-Filmfestival“ geht dieses Jahr in die vierte Runde. Innerhalb von drei Tagen werden aktuelle Filme bekannter chinesischer und internationaler Filmemacher und junger Talente gezeigt. Es wurden Filme ausgewählt, die mit einem differenzierten Blick ein facettenreiches Bild des gegenwärtigen China vermitteln.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 09.02., 19 Uhr in der Cinémathèque in der naTo mit dem Kurzfilm „Lunar Dial“ von Gao Yuan und dem Dokumentarfilm „The Road“ von Zhang Zanbo. Der große zweite Sprung nach vorne – unter diesem Titel implementierte die chinesische Regierung im Jahr 2008 einen gigantischen Finanzplan, der die Auswirkungen der globalen Finanzkrise minimieren sollte. Ab 2010 dokumentierte Zhang Zanbo drei Jahre lang den Bau einer durch das Programm finanzierten Straße durch ein verschlafenes Dorf in der zentralchinesischen Provinz Hunan. Herr Meng, Vizepräsident einer am Bau beteiligten Privatfirma, tritt als Hauptprotagonist des Films immer dann in Erscheinung, wenn es gilt, Streitereien zu schlichten. Neben dem Baumanagement filmte Zhang Zanbo auch Wanderarbeiter, die unter den problematischen Arbeitsbedingungen und Sicherheitsvorkehrungen leiden und lokale Anwohner, die durch den Bau ihren Grund und Boden verlieren. Die in hohem Maße staatlich unterstützte Baufirma indes will noch größeren Gewinn aus dem Projekt schlagen, was Korruption und Gewalt zu einem allgegenwärtigen Teil des Baus der Straße werden lässt.

Der Produzent des Films, Richard Liang, wird nach dem Film für ein Publikumsgespräch anwesend sein.

Das Programm des Festivals besteht auch in diesem Jahr aus Dokumentar- und Spielfilmen aus und über China. Am Freitag, 10.02., um 18 Uhr wird der Spielfilm „River“ des tibetischen Filmemachers Sonthar Gya gezeigt. Im Anschluss gibt es um 20 Uhr die Dokumentarfilme „Pink Dads“ und „Inside the Chinese Closet“ zu sehen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der LGBT-Szene in China auseinandersetzen. Der LGBT-Aktivist und Filmemacher Fan Popo wird anwesend sein. Geheimnisvoll geht es am Samstag um 16:30 Uhr in dem gefeierten Debütfilm „What’s in the Darkness“ von Wang Yichun zu, wo ein Serienmörder sein Unwesen in einer chinesischen Kleinstadt treibt. Den Schrebergartenfreuden wendet sich um 18.30 Uhr der Kurzfilm „This is Pan Tao“ von Silvan Hagenbrock zu, der Filmemacher steht im Anschluss für ein Gespräch zur Verfügung. Zusätzlich wird der Film „My Land“ gezeigt, der bei der Berlinale 2016 gefeiert wurde.

Alle Filme werden in Originalsprache mit englischen Untertiteln vorgeführt.

Weitere Informationen und Programm:
www.konfuziusinstitut-leipzig.de/filmfestival-chai

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