Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten beschäftigen sich in dieser Woche mit den Chancen, Möglichkeiten und Gefahren der zunehmenden Digitalisierung und den Auswirkungen auf die künftige Industrie und Arbeitsgesellschaft. Die Debatte um „Industrie 4.0“ rückt weiter ins Zentrum.
Die Sprecherin der Linksfraktion für Handwerk, Mittelstand und Tourismus, Luise Neuhaus-Wartenberg, erklärt: Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass die Digitalisierung der Gesellschaft voranschreitet. Sachsen hinkt allerdings dabei im bundesweiten Vergleich hinterher, wie sogar das Wirtschaftsministerium eingestehen musste. Wir müssen anerkennen, dass die Förderung des technologischen Ausbaus im Freistaat zumindest darauf ausgerichtet ist, den Rückstand zu verkürzen. Doch selbst wenn Sachsen bis 2021 den Rückstand zumindest aufholen würde, wäre der Freistaat noch lange kein gutes Beispiel für einen digitalen Wirtschaftsstandort, wie es Minister Dulig propagiert. Sachsen stünde dann lediglich nicht mehr auf der Stufe eines Breitband-Entwicklungslandes.
Gerade der Mittelstand als Motor der sächsischen Wirtschaft wird dauerhaft nur konkurrenzfähig bleiben, wenn die Anstrengungen intensiviert werden. Die Staatsregierung stellt die Förderbereitschaft in puncto digitale Offensive eine Art Geschenk dar. Dabei ist sie nichts anderes als eine Notwendigkeit, die viel zu spät angegangen wurde. Die gesetzten Ziele einer flächendeckenden Anbindung von 50mbit/s stehen in keinem Verhältnis zum technologischen Fortschritt. Schon jetzt wird dies den Datenmengen nicht mehr gerecht.
Gerade in Sachsen liegt die Konzentration der Digitalisierung auf rein technologischen Aspekten. Dabei werden die jetzt schon greifbaren Auswirkungen auf die Arbeitswelt völlig vernachlässigt. Wir müssen anerkennen, dass gerade junge Menschen nicht mehr in den klassischen Mustern der Erwerbsarbeit denken und leben wollen. Die Zahl von Freelancern und Solo-Selbstständigen wird steigen, Arbeit immer mehr aus den eigenen vier Wänden heraus erledigt werden. Digitalisierung bedeutet also, nicht nur für Unternehmen, sondern auch für alle Privathaushalte eine gute Netzanbindung zu schaffen.
In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei
https://www.l-iz.de/bildung/medien/2016/10/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108
Keine Kommentare bisher