„Geburtstagsparty“ in Schönefeld-Ost: Gefeiert wurde die Übergabe der 4.000. Wohnung vor 40 Jahren. Ausrichter war die 20. Oberschule, die ebenfalls 40 wird und zugleich ihr 25-jähriges Bestehen als Mittelschule beging – mit Fotoausstellung und „Generationencafé“, wo Erinnerungen ausgetauscht werden konnten.
Unter den Gratulanten: Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, die ein Resümee der Entwicklung und einen Ausblick auf Künftiges gab und aus den Händen von Ulrich Menke, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Bau und Wohnungswesen im sächsischen Staatsministerium des Innern, den Bescheid über die Aufnahme von Schönefeld in das ESF-Förderprogramm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung 2014-2020“ über 0,8 Millionen Euro entgegen nehmen konnte. Zu Gast auch Rüdiger Dittmar, der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, der die aktuellen Arbeiten an den Freiflächen erläuterte und anschließend mit Schülern der 20. Oberschule eine Vogelkirsche in den Grünanlagen an der Schwantesstraße pflanzte. Damit setzte er zugleich den Auftakt für die diesjährige Herbstbaumpflanzung der Aktion „Baumstarke Stadt“. Die Patenschaft über die Vogelkirsche übernahm der Förderverein der Schule.
„Schönefeld Ost ist ein Beispiel dafür, dass der serielle Wohnungsbau Qualitäten und Potenziale bietet“, betonte Dorothee Dubrau. „Die aktuellen Aufwertungsmaßnahmen im Förderprogramm ‚Stadtumbau-Ost‘ sowie weitere geplante Vorhaben im neuen ESF-Förderprogramm werden den positiven Trend noch verstärken“. Die aufgelockerte Bauweise mit Grünflächen und ruhigen Innenhöfen verleiht der Großwohnsiedlung auch heute noch eine hohe Qualität. Nach bewegten Jahren mit schnellem Wachstum in den 1970-er Jahren erlebte freilich auch Schönefeld-Ost in den 1990-er und 2000-er Jahren Schrumpfung und Abriss. Stadt, Wohnungsunternehmen und andere Akteure versuchten gegenzusteuern, um Schönefeld Ost für alle Generationen als attraktive Adresse weiterzuentwickeln. Viele Wohnhäuser wurden nach 1990 saniert. Weitere Aufwertungen sind notwendig und vorgesehen, so z. B. eine Fassadensanierung für die beiden LWB-Punkthochhäuser Volksgartenstraße 26 und 28 im kommenden Jahr. Auf einer der durch den Abriss von drei PH-16-Punkthochhäusern frei gewordenen Flächen entstand eine hochwertige Grünanlage, die beiden anderen sind bzw. werden neu bebaut.
Seit 2012 wächst die Einwohnerzahl von Schönefeld-Ost wieder, wenn zunächst auch nur leicht. Die Stadt hat große Teile von Schönefeld-Ost und Abtnaundorf als Handlungsschwerpunkt der Stadterneuerung definiert und setzt hier konzentriert Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ ein: Rund 550.000 Euro waren es für Schönefeld-Ost von 2013 bis 2015. So entstanden 2014 auf den Brachflächen des ehemaligen Bauarbeiterhotels an der Fritz-Siemon-Straße ein Sport- und Spielbereich und ein „Generationenpark“. Das Stadtteilentwicklungskonzept wurde 2016 vom Stadtrat beschlossen. Rege Partner bei Erarbeitung und Umsetzung waren und sind die beiden Schönefelder Bürgervereine, der CVJM Leipzig e. V., der Schloss Schönefeld e. V., Stadträte, Vertreter der Kirchen und weitere lokale Akteure. Seit 2015 gibt es auch in Schönefeld ein Stadtteilmanagement als Ansprechpartner für Akteure und Bürger. Aus dem neuen ESF-Förderprogramm können niedrigschwellige und informelle Projekte zur sozialen Eingliederung und Integration in Beschäftigung unterstützt werden.
„Mit den jetzt laufenden Projekten ‚Wohnumfeldgestaltung Poserstraße‘ und ‚Grünwegeverbindung Schwantesstraße‘ sorgen wir dafür, dass Schönefeld-Ost für Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters noch grüner und attraktiver wird“, erläuterte Rüdiger Dittmar. „Noch in diesem Jahr wollen wir sie abschließen.“ Der zentrale „Marktplatz“ wird in Richtung Poserstraße erweitert und mit Sitzbänken ausgestattet. Die Hochbeete werden umgestaltet und mit zahlreichen Blütenbäumen und Stauden neu bepflanzt. Ferner wird die Grünfläche östlich des Wochenmarktes bis zum Spielplatz Schwantesstraße umgestaltet. Die Verlängerung des Gehweges verbessert die Verbindung zwischen Marktplatz und Spielplatz. Ein flach ansteigender Plattenweg ersetzt künftig die schmale Treppe zwischen Schwantesstraße und Spielplatz. Ein kleiner Rodelhügel lädt nicht nur die Kinder des angrenzenden Kindergartens zum Spielen ein. Der überalterte Pappelbestand wird durch zahlreiche Neupflanzungen von Wildkirsch- und Zierapfelbäumen ersetzt und bildet im Frühjahr ein Blütendach über dem Weg südlich des Schulgeländes.
In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei
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