Innenminister Markus Ulbig und die sächsische Polizei haben heute in Dresden 44 Elektrofahrzeuge von Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig übergeben bekommen. Den Polizeidienststellen werden demnach künftig 39 Fahrzeuge der Kompaktwagenklasse (15 Renault „Zoe“; 24 Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive) und fünf Fahrzeuge der Transporterklasse (Renault „Kangoo“) dauerhaft zur Verfügung stehen. Sie werden überwiegend für planbare Fahrten der Bürgerpolizisten sowie für Kurierfahrten im innerstädtischen und ländlichen Raum genutzt werden. Perspektivisch sollen die Fahrzeuge auch dem Kriminaldienst zur Verfügung stehen.
Während die „Kangoos“ serienmäßige neutral lackierte Fahrzeuge sind, wurden die übrigen „E-Flitzer“ mit optischer und akustischer Sondersignalanlage und Digitalfunkanlage polizeitypisch ausgestattet sowie mit blau-weißer Farbgebung und Polizei-Schriftzug versehen.
„Heute starten wir das bisher größte E-Mobilitätsprojekt bei der sächsischen Polizei. Damit unterstützen wir den Ausbau der Elektromobilität im Rahmen des ‚Schaufensters Elektromobilität‘. Unsere Polizisten werden mit ihren modernen, auffälligen Fahrzeugen und ihren emissionsfreien Fahrten zum Botschafter dieses Projekts in der Öffentlichkeit“, sagte Innenminister Markus Ulbig.
Sachsen arbeitet seit vier Jahren mit Bayern und dem Bund im „Schaufenster Elektromobilität“ zusammen.
Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig: „Ich freue mich, dass ich aus unserem Ressort, mit Geldern der SAENA, 44 Autos finanzieren und heute übergeben konnte. Mit der Sächsischen Energieagentur hat das Wirtschaftsministerium einen starken operativen Arm mit viel Erfahrung und Knowhow, auch und vor allem bei Zukunftstechnologien. Sachsen wird gemeinsam mit dem Bund eine auskömmliche Ladeinfrastruktur fördern und aufbauen. Deutschland sollte nicht nur Leitmarkt, sondern auch Leitanbieter für Elektromobilität werden. Und Sachsen muss weiter vorn mitspielen: Denn wir sind die Wiege des Automobilbaus. Der Öffentliche Dienst im Freistaat wird bei der Elektromobilität Vorbild und Vorreiter sein. Damit der Sinn und die Funktionsweise von E-Autos für jeden Sachsen sichtbar wird, starten wir heute mit einer Elektro-Flotte bei unserer Polizei.“
Im Rahmen des Pilotprojekts „Elektromobilität Polizei Sachsen (EmoPol)“ soll im täglichen Dienstbetrieb der Polizeidienststellen die Nutzung von Elektrofahrzeugen für die Zwecke des Polizeivollzugsdienstes erprobt werden. Dieses Projekt wurde mit zwei Millionen Euro aus den 15 Millionen Euro Eigenmitteln des Freistaates Sachsen zur Finanzierung des bayerisch-sächsischen Schaufensters „Elektromobilität verbindet“ gefördert. „EmoPol“ ging eine Bedarfs- und Standortanalyse voraus. Im Zeitraum von Oktober 2013 bis Oktober 2014 standen den Bürgerpolizisten bereits zehn „smart electric drive“ zur Verfügung.
„Unsere Polizei wird nun weitere vielseitige Praxiserfahrungen mit Elektrofahrzeugen sammeln und diese zu gegebener Zeit evaluieren. Reichweite, Platzangebot im Kofferraum für Führungs- und Einsatzmittel werden dabei ebenso im Fokus stehen, wie die weitere technische Entwicklung und die Wirtschaftlichkeit“, so Ulbig. „Die Testreihe mit den ‚eSmarts‘ hat gezeigt, dass E-Fahrzeuge häufig ein Auftakt für Gespräche zwischen Polizisten und Bürgern gewesen sind. Mit unseren 44 Fahrzeugen schaffen wir jetzt zusätzlich noch mehr Bürgernähe“, sagte Ulbig.
Wirtschafts- und Verkehrsminister Dulig: „Im Ergebnis der damaligen Nutzerbefragung nach Nutzung der ‚eSmarts‘ werden nun auch 44 Standorte der Polizei im gesamten Freistaat Sachsen mit Ladeinfrastruktur ausgerüstet. Heute nehmen wir im Rahmen unseres Pilotprojektes die erste Ladestation für E-Fahrzeuge auf dem Gelände einer sächsischen Polizeidienststelle in Betrieb. Der heutige Termin bildet damit den symbolischen Auftakt für den praktischen Teil unseres EmoPol-Projektes“.
Die sogenannte „Wallbox“ im Polizeirevier Dresden Nord ist die erste von 44 baugleichen, die nach den Vorgaben des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) gefertigt, ausgeliefert, installiert und in Betrieb genommen werden. Mit der vollen Nutzungsfähigkeit der Ladeinfrastruktur ist bis Ende des dritten Quartals 2016 zu rechnen. Damit steht der Polizei eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur für das „elektrische Betanken“ der 44 Fahrzeuge zur Verfügung. Im leistungsstärksten Lademodus ist es möglich, die Batterie eines E-Fahrzeugs in etwa einer Stunde von 0 auf 80 Prozent aufzuladen.
Mit dem Pilotprojekt eröffnet sich die Möglichkeit, eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur nicht nur zu errichten, sondern auch ausgiebig zu testen. Die beim E-Kfz-Einsatz anfallenden Nutzungs- und Verbrauchsdaten sowie das Abnahmeverhalten der „Wallboxen“ werden dabei auf Grundlage einer Datenbank erfasst und ausgewertet. Sowohl die Polizei als auch der SIB erhalten Zugriff auf die gewonnenen Daten.
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