Abwassertechnik aus Sachsen wird demnächst Pate stehen für die umweltgerechte Abwasserbehandlung im Iran. Im Rahmen der Delegationsreise mit Umweltminister Thomas Schmidt übergab Prof. Dr. Roland Müller vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) Planungsunterlagen für ein Demonstrationszentrum für dezentrale Kläranlagen an das Nationale Iranische Wasser- und Abwasserunternehmen. Damit ist die nächste Stufe für das Projekt erreicht, das in Kooperation mit dem Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung Leipzig (BDZ) in der iranischen Hauptstadt errichtet werden soll.
Parallel sollen dort zwölf verschiedene Anlagen mit unterschiedlichen Technologien betrieben werden, fünf davon kommen von Herstellern aus Sachsen. Ziel ist es, die Eignung der Technik auch im Iran zu demonstrieren. Die Anlagen werden dazu mit dem Original-Abwasser aus dem Teheraner Kanalsystem betrieben. Wie in Leipzig können zu Testzwecken auch zusätzliche Substanzen zugegeben werden, um die Funktionssicherheit der Anlagen auch außerhalb des Normalbetriebes zu testen. Das Demonstrationszentrum soll auch für die Aus- und Weiterbildung iranischer Ingenieure genutzt werden.
„Das Thema Wasser zieht sich wie ein roter Faden durch die Treffen, die wir im Iran haben“, so Minister Schmidt. „Die knappe Ressource Wasser ist der entscheidende begrenzende Faktor in der Landwirtschaft. Nicht oder schlecht gereinigte Abwasser der schnell wachsenden Bevölkerung können im Iran wegen der geologischen Verhältnisse schneller zum Problem werden als in anderen Regionen der Welt. Auf die Untersuchung solcher komplexen Zusammenhänge und auf die Entwicklung von Lösungsansätzen sind Wissenschaftler und Ingenieurbüros aus Sachsen spezialisiert.“
Zwischen dem UFZ und dem iranischen Landwirtschaftsministerium wurde darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Deutschland und dem Iran bei Forschungsarbeiten zu Bewirtschaftungskonzepten in Gebieten mit Wassermangel vereinbart.
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