Der Maibaum in Liebertwolkwitz wird bereits acht Tage stehen, wenn der Maien-Markt am 7. und 8. Mai auf den „Wolkser Höfen“ jeweils um 10 Uhr wieder seine Pforten öffnet. Vor 337 Jahren, also 1679, wurde dem Ackerbürgerstädtchen Liebertwolkwitz durch den Kurfürsten Johann Georg II. die Jahrmarktgerechtigkeit erteilt und daran soll der mittlerweile 8. Historische Maien-Markt erinnern.
Mit dabei sind unter anderem das Café auf dem Laubengang, der Hufschmied, die Branntweinbrenner, Seilermeister Zicker, die Leineweber und die Schneiderei, der Landfleischer, Tischler und Glaser, Parfümeur und Töpferei, die Gürtlerin, der historische Bücherkarren, die Liebnersche Fladenbäckerei in der neuen Backstube, die Pappmanscher, der Grempler und zahlreiche weitere Stände, an denen für jeden etwas dabei ist.
„An beiden Tagen kann man auf dem Liebnerschen Hof historische Landwirtschaft bestaunen. Wem fliegendes Stroh, schlagende Transmissionsriemen, ratternde Dreschsätze und blubbernde Bulldogen dann doch nicht so liegen, der kann sich dort auch in der Werkstatt vom Flechtwerk Tausendschön nach Geschenkideen umsehen“, erklärt Dr. Lutz Zerling von der Hofgenossenschaft „Stiftsgut Liebertwolkwitz“, der als Krämer August selbst in eine Rolle schlüpft und den Besuchern manch Skurrilität anbietet. „Höhepunkte für unsere Kleinen werden neben dem Historischen Karussell des Fahrenden Volkes wieder die Vorführungen unseres Wolkser Kaspertheaters sein.“
Der große Pflanzenmarkt der Gärtnerei Balke versetzt die Besucher des alten Vierseithofs schon traditionell in die richtige Frühlingsstimmung. Darüber hinaus wird es am Abend des ersten Tages ab 19 Uhr auf dem Nachbarhof, in der Museumsscheune, wieder märchenhaft: Das Fahrende Volk von 1813 spielt hier seine Variante des Klassikers „Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen“.
„Jeder Markttag beginnt mit dem Anschlag der Marktordnung und der Bekanntgabe der geltenden Mengen, Maße und Gewichte durch den Bürgermeister, den Gerichtsverwalter und seine Schöppen auf dem Stiftsgut Markt 11“, erklärt Zerling und ergänzt: „Der Eintritt für all dies ist an beiden Tagen kostenlos, aber bei dem Angebot und dem Aufwand, der mit der Organisation und Ausgestaltung des Marktes verbunden ist, sollte man sich auf Spenden erbettelnde Mitwirkende am Eingang des Stiftsgutes einstellen. Das sollte natürlich niemanden abschrecken, vorbeizukommen.“
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