Zur Regionalkonferenz: "Die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Flüchtlingen in Sachsen? Möglichkeiten der Etablierung adäquater Behandlungsangebote" morgen (29. September) von 11 bis 17:30 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses laden das Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig, der Mosaik Leipzig e. V. und die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e. V. (BAfF) ein. Die Konferenz findet im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes "Train to Care" statt.
Mit Blick auf die aktuellen Zuweisungszahlen von Flüchtlingen dient die Regionalkonferenz dem Austausch und der Vernetzung der Akteure aus dem Bereich der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung sowie der Diskussion von Handlungsbedarf, Organisations- und Finanzierungsmöglichkeiten adäquater Strukturen in Sachsen. Die Veranstalter wollen dazu beitragen, den Zugang für Geflüchtete in Sachsen zu psychotherapeutischer Versorgung zu erleichtern und damit deren Integrationsmöglichkeiten zu fördern.
Die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen sind in Sachsen aktuelle und drängende Themen. Menschen, die flüchten mussten und im Heimatland bereits schwersten Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt waren, sind in signifikant höherem Maße physisch und psychisch belastet. Damit einher geht auch ein erhöhtes Risiko der Entwicklung komplexer psychiatrischer Symptome wie z. B. posttraumatischer Belastungsstörungen oder depressiver Störungen.
Beim Zugang geflüchteter Menschen zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung bestehen allerdings verschiedene Zugangsbarrieren.
In den meisten Bundesländern gibt es daher ergänzend zur und vermittelnd in die Regelversorgung mindestens ein Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete und Folteropfer. Diese Zentren, organisiert unter dem Dach einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft (BAfF e. V.), bieten psychisch belasteten Geflüchteten vor allem auf deren spezielle Problemlagen und Erfahrungen ausgerichtete psychologische Behandlung und soziale Unterstützung. Zudem leisten sie wertvolle Koordinierungs- und Lobbyarbeit, indem sie sich für die Belange von Geflüchteten und die Verbesserung von Strukturen in der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten einsetzen. In Sachsen existiert bislang kein solches Angebot.
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