Die große Mehrheit der Sachsen befürwortet die Aufnahme von Flüchtlingen, die Schutz vor Krieg oder Verfolgung suchen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Institut TNS Emnid im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei durchgeführt hat.
Neun von zehn Befragten halten es für richtig, Menschen aufzunehmen, die auf der Flucht vor Kriegen oder Bürgerkriegen sind. Rund drei Viertel der Befragten stimmen der Aufnahme von Flüchtlingen zu, die aus politischen, religiösen oder ethnischen Gründen verfolgt werden. Allein wirtschaftliche Gründe für eine Flucht nach Deutschland werden indes von einer Mehrheit nicht akzeptiert.
“Auch wenn uns die große Zahl der ankommenden Flüchtlinge vor Herausforderungen stellt, stehen die Sachsen dazu, dass Menschen in Not unseren Schutz und unsere Unterstützung erhalten”, sagte der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister Fritz Jaeckel, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Umfrage in Dresden.
Der Umfrage zufolge betrachten die Sachsen Zuwanderung und Migration als größte Herausforderung, vor denen der Freistaat zurzeit steht. Eine Mehrheit der Sachsen glaubt, dass Zuwanderung das Leben in Deutschland interessanter macht, dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Zugleich sehen drei Viertel der Befragten zusätzliche Belastungen für den Sozialstaat und fürchten Konflikte zwischen Einheimischen und Einwanderern.
“Sachsen wird in Zukunft auf die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften angewiesen sein. Deshalb müssen wir die Sorgen der Menschen aufgreifen, Vorbehalten begegnen und für Weltoffenheit werben”, so Staatsminister Jaeckel weiter.
Generell fällt der Blick in die Zukunft bei den Sachsen zuversichtlich aus. Drei Viertel der Befragten sehen sowohl ihrer persönlichen Zukunft als auch der Zukunft des Freistaats optimistisch entgegen. Auch die persönliche wirtschaftliche Situation und die Wirtschaftslage in Sachsen werden von sieben von zehn Befragten als gut eingeschätzt. Mit der Politik des Ministerpräsidenten und der Arbeit der Staatsregierung sind zwei Drittel der Sachsen zufrieden.
Knapp 25 Jahre nach der Deutschen Einheit sagen 86 Prozent der Bürger, dass man stolz auf das sein kann, was in Sachsen seit 1990 erreicht wurde. 78 Prozent glauben, dass Sachsen den Vergleich mit vielen westdeutschen Bundesländern nicht zu scheuen braucht. Dennoch sieht eine Mehrheit noch weiteren Aufholbedarf. Drei Viertel der Sachsen schätzen, dass die ostdeutschen Bundesländer auch nach dem Auslaufen des Solidarpakts in 2019 noch eine besondere finanzielle Förderung benötigen werden.
Vom 21. Mai bis zum 18. Juni 2015 hat das Institut TNS Emnid im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei 1.027 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in Sachsen persönlich befragt.
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