Zur Entscheidung von Gregor Gysi, im Herbst nicht wieder bei der Neuwahl der Spitze der Linksfraktion im Bundestag zur Verfügung zu stehen, erklärt Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, und Landesvorsitzender der Linken in Sachsen: Aus der Entscheidung von Gregor Gysi ergibt sich eine Zäsur für Die Linke. Vor allem in der Außendarstellung werden wir uns allein schon deshalb neu erfinden müssen, weil Gregor Gysi in jeder Hinsicht unersetzbar ist.
Auch wenn er ohne dieses Amt nicht aus der Welt sein und sicher als Repräsentant linker Ideen und Impulse weiter präsent sein wird.
Inhaltlich können wir die Herausforderung bewältigen, wenn wir uns auf das konzentrieren, für das wir gewählt wurden: Für soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Und als Anti-Kriegspartei klar Position gegen militärische Eskalation einzunehmen. Für diesen Identitätskern unserer Partei und ihrer Fraktionen steht Gregor Gysi seit einem Vierteljahrhundert mit beeindruckender Überzeugungskraft.
Angesichts der herausragenden politischen Lebensleistung von Gregor Gysi habe ich großen Respekt vor seinem Wunsch, die Tretmühle der Alltagspolitik ein wenig hinter sich lassen zu wollen. Mögen seine Nachfolger auch dem treu bleiben, was dieses Ausnahmetalent vor allem auszeichnete: tiefgründiger menschlicher Humor und politische Gewitztheit.
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