Am Mittwoch, den 20. Mai 2015, lädt der Fachschaftsrat Psychologie der Universität Leipzig zur Teilnahme am Protest gegen die inakzeptablen Verhältnisse während der Psychotherapieausbildung (PiA) ein. Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages wird es in Leipzig in der Fußgängerzone Grimmaische Straße ab 17:00 Uhr unter dem Motto "Wir geben unser letztes Hemd" eine Kundgebung geben.
Die Studierenden der Psychologie möchten damit auf die schlechten Rahmenbedingungen während der Ausbildung zum/zur Psychotherapeuten/-in (PiA) aufmerksam machen. Die Psychotherapieausbildung kostet je nach Ausbildungsinstitut ca. 12.000 – 50.000 Euro. Hauptkritikpunkte der angehenden Psychologen/-innen sind die unklaren Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung, sowie weitere (oftmals versteckte) hohe Kosten für Bewerbungsgespräche, Supervision und Selbsterfahrung während der Ausbildung.
Den immensen Kosten stehen oft absurde Vergütungen während der im Rahmen der Ausbildung geleisteten praktischen Tätigkeit in Kliniken gegenüber. So arbeiten in Sachsen etliche angehende Psychotherapeuten/-innen mehrere Monate für umsonst, obwohl sie die Arbeit eines/r regulär angestellten Psychologen/-in leisten. Einheitliche Regelungen zur Vergütung bzw. Tarifverträge gibt es nicht, sodass die Kliniken die Bedingungen diktieren.
Die Psychologen/-innen befinden sich derzeit nicht in Ausbildung, sondern vielmehr in Ausbeutung.
Das Psychotherapeutengesetz muss, wie von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigt, dringend überarbeitet werden. Arbeitsverträge und Vergütungen während der praktischen Tätigkeit in einer Klinik müssen transparent und fair gestaltet werden! Die jetzigen und zukünftigen Psychologen/-innen in Ausbildung (PiA´s) verdienen finanzielle Planungssicherheit, Perspektive und Respekt.
Die Protestkundgebung “Wir geben unser letztes Hemd” findet im Rahmen des bundesweiten Aktionstages der Psychologie-Fachschaften-Konferenz (PsyFaKo) statt.
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