Die Leipziger Kita-Initiative solidarisiert sich mit den streikenden Erzieher_innen und fordert eine stärkere Unterstützung von Bund und Land. "Wir unterstützen die streikenden Erzieherinnen und Erzieher. Das ist ein längst überfälliger Streik. Viele Eltern wissen wie die Betreuungssituation in den Einrichtungen in Sachsen ist: Zu wenig Fachpersonal auf zu viele Kinder, zu wenig Lohn für Erzieher, unbezahlte Vor- und Nachbereitungszeiten, keine Weiterbildungsmöglichkeiten. Daran muss sich endlich etwas ändern!
Dabei geht es um die Nerven und den Verdienst der pädagogischen Fachkräfte zum einen und um eine gute Bildung und Betreuung von jungen Kindern zum anderen.” so Victoria Jankowicz, von der Leipziger Kita-Initiative.
Die Kita-Initiative kritisiert die Haltung von OBM Jung. Er hatte im Zusammenhang mit den Tarifforderungen vor höheren Elternbeiträgen gewarnt. “Es ist unsäglich, dass jetzt OBM Jung die Eltern gegen die Erzieher ausspielt. Im Wahlkampf tönte die SPD noch, sie wolle mehr Qualität in den Einrichtungen, jetzt will sie davon nichts mehr wissen.” Christin Melcher von der Leipziger Kita-Initiative weiter: “Auch wenn die Kommunen die Anhebung der Gehälter nicht allein tragen können, muss bei besseren Erzieher_innengehälter nicht zwangsläufig an der Beitragsschraube gedreht werden. Stattdessen müssen Land und Bund endlich ihrer Verantwortung gerecht werden. Wir fordern OBM Jung auf, sich aktiv bei Bund und Land für mehr finanzielle Mittel einzusetzen. Als Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages und Vizepräsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ist er bundesweit einer der wichtigsten Vertreter der Kommunen und könnte hier handeln anstatt die Mehrkosten auf die Eltern abzuwälzen.”
Beim Kita-Ausbau im Zuge des Rechtsanspruches stellte die Bundesregierung über 4 Milliarden Sondervermögen zur Verfügungen. “Was nützen uns Betreuungsplätze, wenn die Qualität nicht stimmt? Wir brauchen nicht nur Investitionen in Quantität, sondern auch in Qualität. Und die Schmerzgrenze ist für Eltern und Erzieher erreicht!” Melcher abschließend: “Auch wenn die Situation für viele Eltern angespannt ist, haben wir viele positive Rückmeldungen von Eltern bekommen. Wir rufen die Eltern auf sich zu solidarisieren. Notfalls bringen wir unsere Kinder in das Büro von OBM Jung, damit er endlich handelt.”
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