Am Montag, dem 4. Mai heißt es: It's Time to Say Goodbye! Zwar schwindet die Beteiligung bei Legida zusehends, zuletzt folgten dem Aufruf kaum noch 300 Personen. Umso mehr erfordert der verbleibende Rest - eine Mischung aus knallharten Nazis, gewalttätigen Hooligans und unverbesserlichen Verschwörungstheorie-Anhänger_innen - weiterhin deutlichen und aktiven Widerspruch.
Das Ziel des Aktionsnetzwerks “Leipzig nimmt Platz” bleibt klar und deutlich das Ende der nationalistischen und rassistischen Stimmungsmache auf Leipzigs Straßen. “Mit einem zahlreichen Protest am 4. Mai scheint dieses Ende in greifbare Nähe zu rücken”, so Juliane Nagel für das Aktionsnetzwerk.
Dass der seit Januar kontinuierlich organisierte Protest gegen Legida und auch die anhaltenden Versuche, sich den Aufmärschen aktiv in den Weg zu stellen, von einer breiten Öffentlichkeit begrüßt werden, zeigte zuletzt das Festival “Leipzig. Courage Zeigen”, bei dem einer im Aktionsnetzwerk beteiligten Initiative der Preis “Couragiert in Leipzig” überreicht wurde. “Das Aufteilen dieser Ehrung mit dem Leipziger Flüchtlingsrat ist für uns ein thematischer Volltreffer”, so Marcel Nowicki von NoLegida und ergänzt: “Für Leipzig ist es wichtig, dass sich noch mehr Menschen am Protest gegen Legida beteiligen!”
Das gewalttätige Auftreten von Neonazis am 1. Mai insbesondere in Weimar und Saalfeld sowie die dramatisch wachsende Zahl an Übergriffen gegen Unterkünfte von Asylsuchenden machen die gefährliche Wirkung von Pegida und deren Ablegern deutlich. Dazu passend soll am Montag wieder “Friedrich Fröbel” auftreten, der rechte Hooligans als Schutztruppe und lautstarke Einpeitscher bei Legida stilisierte.
Das Aktionsnetzwerk hat für Montag Kundgebungen in Hör- und Sichtweite der Route von Legida angemeldet. Am Neuen Rathaus/Goerdelerdenkmal und am Dittrichring/Große Fleischergasse wird ab 18:30 Uhr zum lautstarken Protest und zum gewaltfreien, aber engagierten zivilen Ungehorsam gegen den Legida-Aufmarsch aufgerufen. “Wir werden Stimmungsmache gegen die Menschenrechte und verbriefte Grund- und Freiheitsrechte nicht unwidersprochen hinnehmen”, bekräftigt Nagel.
Auf dem Augustusplatz wird es ab 18 Uhr den üblichen Auftritt der Partei Die Partei geben. Ab 20 Uhr werden auf dem Nikolaikirchhof im Rahmen der “Hörstolpersteine” zum vierten Mal Biografien von Opfern des Nationalsozialismus verlesen.
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