"Renn, wenn du nicht nass werden willst!" So wird es wieder heißen zum alljährlichen Gautschfest an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Die traditionelle Zeremonie findet am Mittwoch, 27. Mai 2015, 14 Uhr, hinter dem Gutenberg-Bau in der Gustav-Freytag-Straße statt.
Aber was hat es nun eigentlich mit dem Gautschen auf sich? Gemäß der Tradition aus dem 16. Jahrhundert müssen sich die Gautschlinge einer Art “Druckertaufe” unterziehen. Sie werden damit symbolisch im Beruf des Druckers willkommen geheißen. Früher haben sich die Lehrlinge des Buchdruckes dem nass-fröhlichen Fest gestellt, heute sind es die Studierenden der Fakultät Medien an der HTWK Leipzig.
Wer sich einmal zum Gautschen angemeldet hat, kann nicht mehr entkommen. Selbst wenn die Gautschlinge versuchen, sich gegen die Packer zu wehren, am Ende landen sie immer im Gautschbottich. Die Packer, Assistenten des Gautschmeisters, fangen die Gautschlinge ein und tunken sie in einem Holztrog mit kaltem Wasser unter. Damit sollen sie äußerlich gereinigt werden. Nach der Taufe sind sie in der Pflicht, einen geheimen Gautschtrunk zu sich zu nehmen, der ihre Aufnahme in die schwarze Zunft besiegelt. Dennoch nimmt man daran keinen Schaden, mitnichten! Dieses Ritual haben an der Fakultät Medien der HTWK Leipzig schon viele Studierende und Mitarbeiter gut überstanden.
Vorgesehen ist das Gautschen für angehende Drucker, Verpacker, Medientechniker und Buch- und Medienproduzenten. Aber auch jeder andere HTWK-Studierende mit vorher absolviertem “Bleisatzpraktikum” kann mitmachen.
Zum Höhepunkt des Festes wird der Ehrengautschling untergetaucht, dessen Identität selbstverständlich nicht vorher enthüllt werden darf.
Wenn alle Gautschlinge freiwillig oder auch unfreiwillig die Druckertaufe hinter sich gebracht haben, schließt sich eine gemütliche Feier an. Für das leibliche Wohl und die gute Laune sorgt der Fachschaftsrat der Fakultät Medien mit Schankwagen, Gegrilltem und Musik.
Keine Kommentare bisher