"Ohne die Arbeit der Stasi-Unterlagenbehörde wäre es nicht möglich, auch kommenden Generationen die Dimensionen von Repression und Überwachung deutlich zu machen", sagte Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecherin für Erinnerungskultur, am Donnerstag im Landtag. "Damit ist der Aktenfundus zugleich ein Mahnmal für die Zukunft."
Sie hoffe, dass kommende Generationen die differenzierte Aufarbeitung der Geschichte fortsetzen werden. “Diese können dieses Kapitel dann ohne Zorn, Eifer und Schuld betrachten.”
“In der Aufarbeitung unserer Geschichte sind wir dank der Arbeit der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) vorbildhaft.” Auch die wissenschaftliche Forschungsarbeit müsse unbedingt fortgesetzt werden. “Forscher in osteuropäischen Ländern wären glücklich über eine solche Aktensituation. Wer schon einmal in einem Archiv in Polen oder Russland war, weiß, wovon ich spreche. Diese Vorbildfunktion sollten wir nicht einfach hergeben, sondern bewahren, was die Besonderheit der Behörde ausmacht.”
Nach wie vor verlangten zehntausende von Menschen jährlich Einsicht in ihre Akten, so Kliese weiter. Sie erinnerte unter anderem an zwangsadoptiere Kinder, die teilweise noch immer auf der Suche nach ihren Eltern seien. “Die Arbeit der Behörde kann ihnen helfen. Es ist unsere moralische Pflicht, diese Hilfe in bestmöglicher Form zu gewähren.” Deshalb sollte es auch weiter möglich sein, wohnortnah Auskünfte zu erhalten, sagte Kliese und plädierte für die Erhaltung der Außenstellen.
Sie dankte ausdrücklich Lutz Rathenow, dem sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Er leiste eine unverzichtbare Arbeit bei der Beratung von Opfern und Opferverbänden.
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