Erstmals können Sachsens Wähler die eigenen Positionen zu politischen Themen mit denen ihrer Wahlkreiskandidaten direkt vergleichen. Am Dienstag startete die unabhängige Transparenzorganisation abgeordnetenwatch.de unter http://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/sachsen-2599-0.html einen Kandidaten-Check.
Zu jeder der 20 Thesen können Nutzer angeben, ob sie inhaltlich zustimmen oder nicht bzw. ob sie eine neutrale Position einnehmen. Am Ende des Kandidaten-Checks erfahren die Wähler, mit welchem Kandidaten sie wie häufig inhaltlich übereinstimmen. Bis Dienstagvormittag hatten 318 der 542 auf abgeordnetenwatch.de aufgeführten Wahlbewerber ihre Standpunkte zu Themen wie Mindestlohn, Braunkohleförderung oder Hochwasserschutz hinterlegt.
“Viele Wähler wissen gar nicht, welche Politiker sich in ihrem Wahlkreis um die Erststimme bewerben, geschweige denn wofür sie inhaltlich stehen”, so abgeordnetenwatch.de-Geschäftsführer Gregor Hackmack. “Der Kandidaten-Check macht Wähler auf spielerische Weise mit den Direktkandidaten und ihren politischen Standpunkten vertraut.” Interaktiv wird der Kandidaten-Check durch die Möglichkeit zum Fragestellen: Wähler können die Politiker zu ihren Positionen direkt und öffentlich via abgeordnetenwatch.de befragen.
In Ergänzung zum Wahl-o-mat (Zweitstimme) gibt der abgeordnetenwatch.de-Kandidaten-Check Aufschluss über die individuellen Positionen der einzelnen Direktkandidaten (Erststimme). So ist beispielsweise rund die Hälfte der teilnehmenden Wahlkreiskandidaten dafür, dem Hochwasserschutz höchste Priorität einzuräumen, auch wenn dafür andere Infrastrukturmaßnahmen aufgeschoben werden müssten. Vor allem Kandidaten von CDU und SPD teilen dies. Gegen eine Priorität beim Hochwasserschutz spricht sich eine Mehrheit der Grünen-Kandidaten aus, während die Wahlbewerber der FDP mehrheitlich einen neutralen Standpunkt einnehmen. Die Kandidaten der Linkspartei sind in diesem Punkt geteilter Meinung.
Einig sind sich dagegen so gut wie alle Direktkandidierenden in der Frage, ob im ländlichen Raum auch künftig Schulen geschlossen werden sollen. Eine große Mehrheit lehnt dies ab.
Auch in eigener Sache konnten die Wahlbewerber beim Kandidaten-Check Stellung nehmen. Dass die Zahl der Landtagsabgeordneten sinken soll, wenn die Bevölkerungszahl zurückgeht, dafür gibt es in keiner der etablierten Parteien eine Mehrheit. Die Politiker von Grünen und Linken lehnen einen kleineren Landtag ab, die Wahlbewerber von CDU, SPD und FDP sind in dieser Frage neutral.
Der Kandidaten-Check ist bis zur Landtagswahl am 31. August 2014 geschaltet.
Der Kandidaten-Check für Sachsen ist zu finden unter:
http://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/sachsen-2599-0.html
Alle Kandidaten-Check-Positionen eines Kandidaten finden Sie auf dessen Profilseite bei abgeordnetenwatch.de:
https://www.abgeordnetenwatch.de/sachsen/profile
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