Zum heutigen Interview "Wir müssen Sachsens Wirtschaft zum Tausendfüßler machen" mit Bodo Finger, dem Präsidenten der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft (VSW), in der Leipziger Volkszeitung bzw. den Dresdner Neuesten Nachrichten erklärt Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: Zwischen der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft und der Linken in Sachsen besteht hundertprozentige Übereinstimmung in der Analyse der derzeitigen Haupt-Herausforderungen bei der Förderung insbesondere der mittelständischen Wirtschaft in den Regionen des Freistaates und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen.
Viele Betriebe müssen wachsen, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein, sie brauchen mehr Zugang zu Forschung und Entwicklung (F+E), und die sächsische Wirtschaft insgesamt braucht mehr Verwertungsketten. Wir haben daher in unserem Programm für die zukünftige Gestaltung Sachsens ausdrücklich die Förderung von Fusionen, F+E-Innovationsgutscheine für kleinere und mittlere Unternehmen sowie Regionalbudgets zur gezielten Unterstützung regionaler Wertschöpfungsketten verankert.
Offenbar wächst auch bei den Verantwortlichen in den Wirtschaftsverbänden die Einsicht, die an der Basis der Unternehmerschaft längst zu Hause ist: Dass soziale Marktwirtschaft im Sinne des Grundgesetzes eben nicht heißt, alles einfach dem Markt zu überlassen. Denn daraus entsteht nur ein Feldversuch des Spiels “Monopoly”, bei dem der eine am Ende fast alles hat und alle anderen mehr oder weniger pleite sind. Wir brauchen deshalb auch in Sachsen mehr Kooperation als Konkurrenz. Im Zeitalter der Netzwerke hat Klein-Klein in unternehmerischer oder regionalpolitischer Perspektive keinen Platz mehr. Die Linke in Sachsen steht vor allem solidarisch an der Seite der abhängig Beschäftigten. Sie ist aber gleichzeitig offen für den Dialog mit sozial verantwortlich und nachhaltig wirtschaftenden Unternehmerinnen und Unternehmern und steht mit diesen in einem kooperativen Meinungsaustausch.
Das “Weiter so” unter CDU-Regie – egal ob mit FDP oder anderen kleineren Partnern – hat keine Zukunft, weil es die bestehenden Strukturdefizite der sächsischen Wirtschaft nur verschärfen würde. Sachsens Wirtschaft braucht eine politische Kurskorrektur!
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