Zur in diesen Tagen wieder verstärkten Debatte über die stetig steigenden Beiträge für die Haftpflichtversicherung der Hebammen erklärt die Sprecherin für Gesundheitspolitik der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag Kerstin Lauterbach: Es braucht nun dringend eine Lösung, die eine weitere Erosion insbesondere der außerklinischen Geburtshilfe verhindert. In einer besonders prekären Situation befinden sich freiberufliche Hebammen, die Geburtshilfe anbieten - von den insgesamt ca. 21.000 in der Bundesrepublik tätigen Hebammen sind das ca. 3.000 bis 3.500.
Die Prämien der Haftpflicht für die Hebammen werden deutlich angehoben. Die Vergütung für die Leistungen bleibt jedoch gleich. Die Haftpflichtprämien für Hebammen sind explodiert. 1998 betrugen sie noch 394 Euro. 2014 werden sie auf 5.091 Euro klettern.
Die Absicherung von Geburtsrisiken wurde nach und nach der Versicherungswirtschaft überlassen. Seit 2010 liegt ein Antrag der Linksfraktion im Bundestag mit einem Lösungsvorschlag auf dem Tisch. Dieser fordert einen staatlichen Haftungsfonds für alle Heilberufe. Eine wirksame Honorarreform braucht es auch, denn Hebammen leisten eine qualifizierte und wichtige Arbeit, die guten Lohn verdient.
Die Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag weist seit Jahren auf diese Missstände hin: mit einer Großen Anfrage, zahlreichen Anträgen und Veranstaltungen. Wir sind uns einig: Die Leittragenden sind die werdenden Mütter und die Hebammen. Nach und nach schließen immer mehr Kliniken ihre Geburtshilfestation. Der Wettbewerb um lukrative “Geschäftsfelder” ist voll entbrannt. Abteilungen mit hohen Kosten oder Risiken, wie Geburtshilfe oder Intensivstationen, werden geschlossen. Wirtschaftlich attraktive Eingriffe wie Kaiserschnitte nehmen zu.
Festzustellen ist, wir haben ein Gesundheitswesen, welches von Kommerz, Preis, Wettbewerb und Kosten geprägt ist. Versorgungsstrukturen leiden unter diesem Kostendruck. Die Versorgung der Bevölkerung ist in vielen Bereichen, vor allem im ländlichen Raum, nicht gesichert. ich möchte, dass Gesundheit keine Ware ist, das heißt, nicht die Monetik darf das Gesundheitswesen regieren.
www.linksfraktion.de/clara/wem-gehoert-europa-2014-02-13/konzern-viel-macht
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