Die Piraten Leipzig zeigen sich irritiert angesichts der Äußerungen der Bundestagsabgeordneten der CDU, Bettina Kudla. Diese hatte eine Flüchtlingsunterbringung in Gohlis kritisiert, weil sie indirekt eine Abwertung des Stadtteils fürchtet.
“Ich als Gohliser kann keinen Grund erkennen, der gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung in meinem Stadtteil spricht”, so Peter Münch, Kandidat der Leipziger Piraten für den Wahlkreis 8.
“Im Gegenteil: die dortige Unterbringung hat viele Vorteile. Der wichtigste davon ist, dass im engen Kontakt mit den Leipzigern Vorurteile und Barrieren abgebaut werden und die Sprache erlernt wird.
Gohlis ist ein schöner Stadtteil und wirkt vielleicht heilsam auf seelische Wunden, die entstehen, wenn man unter Einsatz von Leib und Leben aus seiner Heimat flüchtet” so Münch weiter. “Ich verstehe nicht, wieso eine christliche Partei hier nicht tätige Nächstenliebe praktiziert, sondern durch solche Äußerungen noch tiefere Gräben zieht.”
Werner Willeke, Vorsitzender der Leipziger Piraten und selbst Kandidat im Grünauer Wahlbezirk 6 ergänzt: “Integration funktioniert nicht, indem man Neuankömmlinge möglichst weitab der einheimischen Bevölkerung unterbringt. Frau Kudla sollte wissen, dass die Idee eines Gohliser Standortes aus ihrer eigenen Partei kam, nämlich vom sächsischen Innenminister Markus Ulbig.”
Die Piraten setzen sich für eine offene Willkommenspolitik gegenüber Flüchtlingen und Asylbewerbern ein. Sie treten zur Kommunalwahl am 25. Mai in allen zehn Wahlkreisen der Stadt mit eigenen Kandidaten an.
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