Rund 2000 Menschen kamen am Dienstag zusammen, um gemeinsam auf dem Markt ein Zeichen zu setzen für Courage und gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. "Courage ist heute wichtiger denn je", verkündete Sebastian Krumbiegel, der zusammen mit MDR-Moderatorin Griseldis Wenner durchs Programm führte. Dies zeichnete sich in diesem Jahr durch ungewohnte Vielfältigkeit aus.

Schon das Projekt Strom & Wasser feat. THE REFUGEES zeigten eine breite Varianz von Reggae über Weltmusik bis zu klassischem Hip-Hop, der besonders die Verhältnisse im deutschen Asylsystem anprangerte.

Die Gewinner des 15. Jugendfestivals, Jesse Flame & The Burnberries, überzeugten mit ihrer sehr durchkomponierten Musik, die irgendwo zwischen Country und Rock angesiedelt ist. Danach kam Fools Garden mit einer Mischung aus Rock und Pop auf die Bühne, gefolgt von den Elektro-Fusionisten Feindrehstars, die beide ihr Publikum auf dem Leipziger Markt fanden, obwohl es zu nieseln begonnen hatte. Am Schluss verwandelte Alice Francis den Marktplatz in einen Elektro-Swing-Ballsaal – passend beleuchtet durch eine gigantische Discokugel.

Ein Hauptaugenmerk galt natürlich der klaren Positionierung gegen Rechts. Thomas-Pfarrer Christian Wolf wies darauf hin, dass es gegenüber rechten Parolen ein Ende der Toleranz gebe und man diese auch offen kommunizieren sollte. Andere Wege zeigten zahlreiche Jugendprojekte, darunter das Jugendparlament Leipzig und das Schülerprojekt des Leipzig zeigt Courage e.V., die bereits junge Leute dazu anstiften, Courage und Toleranz als Normalität anzusehen. Das Schülerprojekt befragte dabei während der Veranstaltung Gäste nach ihrem couragierten Verhalten.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Der Preis “Couragiert in Leipzig” ging in diesem Jahr an Frank Kimmerle vom Erich-Zeigner-Haus und Richard Gauch, beide seit Jahren engagierte Macher für Zivilcourage und gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus aktiv. Oberbürgermeister Burkhard Jung, zugleich Schirmherr des Courage-Konzerts, lobte in seiner Laudatio den unermüdlichen Einsatz, besonders zu sehen im Mahnmal zur Judenddeportation im Hauptbahnhof und dem Kampf gegen das Nazi-Zentrum in der Odermannstraße. Kimmerle sprach denn auch gleich eine Einladung zum 8. Mai aus, wenn auf dem Lindenauer Markt ein Tag unter dem Motto “Eine Welt – zumindest auf dem Lindenauer Markt” stattfindet. Damit möchte sich Kimmerle auch gegen den Rassismus in Leipzig stellen, wie er sich etwa in der Bürgerinitiative Wahren und ihrem Einsatz gegen die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen widerspiegelt.

Uwe Hück von der Wiedeking Stiftung, welche die Veranstaltung mit 20.000 Euro unterstützt hatte, sagte auch für das nächste Jahr eine entsprechende Unterstützung zu. Er bewarb zudem das Projekt “Respect” der Stiftung, das sich gegen Rassismus einsetzt.

Insgesamt sind die Veranstalter mit den Ergebnissen zufrieden, hätten sich aber eine größere Beteiligung gewünscht – trotz Wetter und Champions League. “Wir werden auch nächstes Jahr wieder auf dem Markt Courage zeigen”, so Edda Möller, die Vorsitzende des Vereins “Leipzig. Courage zeigen, der das politische Konzert dieses Jahr zum 16. Mal durchführte.

Das 16. Courage-Konzert ist eine Veranstaltung des Leipzig. Courage zeigen e.V. unter der Schirmherrschaft von dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung. Es wird logistisch unterstützt von Kontraproduktiv.

Hauptsponsor ist die Wiedeking Stiftung.

www.leipzig-courage-zeigen.de

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