Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace ist für die IG BCE kein ernstzunehmender Gesprächspartner mehr. Nach Aussage des Vorsitzenden der Gewerkschaft, Michael Vassiliadis, verabschiedet sich Greenpeace mit dem jüngst vorgestellten "Schwarzbuch Kohlepolitik" aus dem Kreis der politischen Kräfte, mit denen eine Diskussion über verantwortliches Handeln in der Energiewende möglich ist.
In einem Schreiben an die Greenpeace-Geschäftsführung wendet sich Vassiliadis insbesondere gegen den “Stil persönlicher Diffamierung” von Arbeitnehmervertretern. “Das kennen wir sonst nur aus dem rechtsextremen Lager”, so Vassiliadis. Diese Maßlosigkeit im Meinungsstreit sei mit den Ansprüchen an demokratisch legitimierte Organisationen nicht vereinbar.
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Das von Greenpeace Deutschland unter dem Titel “Der Kohle-Filz” veröffentlichte “Schwarzbuch Kohle” porträtiert neben einer Reihe von Politikern auch Gewerkschaftsvertreter, um angebliche “Verflechtungen von Politik und Kohleindustrie” aufzuzeigen. In seinem Schreiben an Greenpeace stellt Vassiliadis fest: “Diese Publikation enthält eine Reihe von persönlichen Vorwürfen, verunglimpfenden Unterstellungen und Zerrbildern.” Die inhaltliche Qualität einer im Zweifel auch provokanten Positionierung, die Greenpeace in der Vergangenheit häufig ausgezeichnet habe, werde einer “platten Polemisierung” geopfert.
Unter anderem begründet Greenpeace die Behauptung der Käuflichkeit von Arbeitnehmervertretern in Aufsichtsräten mit der Zahlung von Tantiemen – ohne jeden Hinweis darauf, dass diese Vergütungen an die Hans-Böckler-Stiftung und andere gemeinnützige Organisationen fast vollständig abgeführt werden. “Greenpeace sollte von abwegigen und widerlegbaren Bereicherungsvorwürfe absehen”, fordert Vassiliadis. “Dieser Vorwurf ist absurd und dennoch bewusst formuliert.”
Das im Schwarzbuch gezeichnete Bild von Erfüllungsgehilfen der Kohleindustrie sei bewusst ehrverletzend und völlig inakzeptabel. Greenpeace versuche, diejenigen persönlich zu diskreditieren, die für die Kohlenutzung als Brückentechnologie in das Zeitalter der erneuerbaren Energien eintreten. Mit dieser Vorgehensweise begebe sich Greenpeace auf eine Ebene, “die für eine politisch rationale Debatte um die nachhaltige Gestaltung der Energiewende nicht geeignet ist”. Die IG BCE werde das in den Unternehmen ihres Organisationsbereichs thematisieren.
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