So nah dran waren die Sachsen in Flensburg selten! Die Bundesliga-Handballer des SC DHfK Leipzig bleiben zwar auch im zehnten Versuch ohne Punkte in der Campushalle. Die dezimierte DHfK-Mannschaft zeigte allerdings am Sonntagnachmittag eine sehr beherzte Leistung und konnte die SG Flensburg-Handewitt zwischenzeitlich ziemlich ins Wanken bringen.
So lagen die Grün-Weißen Mitte der zweiten Halbzeit sogar in Führung. Erst in den letzten zehn Spielminuten, als beim SC DHfK die Kräfte schwanden, rückte der Meisterschaftsanwärter aus Flensburg die Verhältnisse wieder gerade und gewann schlussendlich mit 35:29 (19:17). Das Endergebnis spiegelt jedoch kaum wider, wie hart sich die Flensburger diesen Heimsieg erarbeiten mussten.
Neben den beiden wichtigen Rückraumschützen Franz Semper (Knieprobleme) und Matěj Klíma (schwere Knieverletzung) musste der SC DHfK kurzfristig auch ohne seinen Abwehrspezialisten Marko Mamić auskommen, der aufgrund eines Infekts nicht zur Verfügung stand. Mit nur 13 Spielern im Kader startete Leipzig furchtlos in die Auseinandersetzung und erzielte durch Lukas Binder das erste Tor des Tages.
Luca Witzke erhöhte auf 0:2, Viggó Kristjánsson traf zum 1:3 bzw. 2:4. Die Leipziger gingen das hohe Tempo der Hausherren voll mit, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer von beiden Mannschaften sehr attraktiven und schnellen Handball geboten bekamen. Nach einer knappen Viertelstunde lautete das Zwischenresultat 9:9.
Nach 20 Spielminuten konnten sich die Gastgeber zum ersten Mal mit drei Toren absetzen (14:11), doch der SC DHfK spielte unbekümmert weiter und kam durch die Treffer von Witzke, Greilich und Preuss prompt wieder zum 14:14-Auslgeich. Lucas Krzikalla besorgte kurz darauf sogar die Führung für die Grün-Weißen. Auch in der Endphase des ersten Durchgangs ging es munter hin und her.
Die SG Flensburg-Handewitt holte sich die Führung zurück. Den letzten DHfK-Treffer der ersten Halbzeit zum 18:17-Anschluss erzielte Kreisläufer Luka Rogan, der heute zum ersten Mal mit einem Platz in der Startformation belohnt wurde. Die verbleibenden acht Sekunden genügten den Flensburgern, um selbst noch einen Treffer zu erzielen. Emil Jakobsen traf zum 19:17-Halbzeitstand.
Wer nun glaubte, nach dem Seitenwechsel müssten die dünn besetzten Leipziger abreißen lassen, sah sich zunächst weit gefehlt. In der 36. Minute schaffte Lucas Krzikalla den 22:22-Ausgleich, ehe Viggó Kristjánsson den SC DHfK mit 22:23 sowie 23:24 in Führung brachte. Und Leipzig eroberte schon wieder den Ball. Lag hier etwa eine Sensation in der Luft?
Zumindest bis zur 48. Spielminute (28:28)! Doch dann ließen beim SC DHfK Leipzig verständlicherweise allmählich die Kräfte nach. Hinzu kam auch noch Pech, als Andri Rúnarsson und Luca Witzke innerhalb von einer Minute zweimal am Pfosten scheiterten. Flensburg genügten fünf unachtsame Minuten der Leipziger, um mit sieben Toren in Folge auf 35:28 davonzuziehen.
Plötzlich sah die Partie viel, viel, viel eindeutiger aus als das, was sich auf dem Spielfeld zugetragen hatte. Andri Rúnarsson gehörte schließlich das letzte Tor des Tages zum 35:29-Endstand. Und auch, wenn dieses Ergebnis etwas zu hoch ausfiel und der SC DHfK weiter auf den ersten Auswärtspunkt der Saison warten muss, haben sich die Körperkulturellen im hohen Norden richtig teuer verkauft und können viel Positives mit in die Länderspielpause nehmen.
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