Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben das erste Auswärtsspiel der Saison 2024/25 verloren. Die 32:37-Niederlage beim Vizemeister und Supercupsieger Füchse Berlin sollte allerdings die wenigsten Experten überraschen. Schließlich gehören die heimstarken Berliner zum Kreis der Meisterschaftsanwärter.

Dementsprechend gingen die Leipziger ohne jeden Druck in die Auseinandersetzung und konnten das hohe Tempo voll mitgehen. Obwohl die Sachsen ein gutes Spiel zeigten und die Berliner lange stressten, war die individuelle Qualität und Effektivität der Füchse letztlich ein Stückchen besser.

Die Hausherren legten gleich von der ersten Minute an ein enormes Tempo an den Tag. Besonders Superstar Mathias Gidsel ragte in der Anfangsphase heraus und hielt die Leipziger beinahe im Alleingang in Schach. Die ersten vier Tore der Füchse erzielte allesamt der dänische Olympiasieger.

So führten die Hauptstädter schnell mit 4:1. Und die Gidsel-Show ging weiter. Es folgten zwei Assists und zwei weitere Treffer, sodass er nach elf Minuten bereits sechs Tore auf seinem Konto hatte. Der SC DHfK musste sich etwas einfallen lassen, um diesen Ausnahmehandballer zu stoppen, denn Leipzig lag bereits mit vier Treffern zurück (11:7).

Tatsächlich gelang es den Grün-Weißen, Gidsel besser in den Griff zu bekommen. Zwar lagen die Leipziger auch nach 18 Spielminuten noch mit 14:10 zurück, aber dann war der SC DHfK plötzlich voll drin in diesem Spiel. Semper, Rúnarsson und Klíma trafen aus dem Rückraum, hinten rückte Domenico Ebner für Kristian Saeveras in den Kasten und vereitelte einige Berliner Angriffe.

So schaffte Staffan Peter fünf Minuten vor dem Seitenwechsel den 16:16-Auslgeich. Die letzten Minuten des ersten Durchgangs gehörten jedoch wieder den Gastgebern, die sich noch ein kleines Polster von 20:17 erarbeiteten.

Die Zuschauer konnten sich jedenfalls nicht beklagen. Die mehr als 7.000 Fans in der Max-Schmeling-Halle hatten in den ersten 30 Minuten von beiden Mannschaften ansprechenden Tempohandball und jede Menge Tore zu sehen bekommen. So ging es auch nach Wiederanpfiff weiter. Die Füchse nahmen den Fuß einfach nicht vom Gas, was es dem SC DHfK trotz couragierter Leistung unmöglich machte, die Partie noch einmal zu drehen. Beim Zwischenstand von 32:25 war das Spiel nach gut 49 Minuten vorentschieden.

Der SC DHfK bewies aber Moral und versuchte alles, um noch etwas Spannung in die Angelegenheit zu bringen. Der bestens aufgelegte Franz Semper (7 Tore) verkürzte vier Minuten vor dem Ende nochmal auf 34:31. Mehr ließen die Füchse aber nicht mehr zu. Trotz der 32:37-Auswärtsniederlage können die Handballer des SC DHfK Leipzig auch aus diesem Spiel wieder viel Positives mitnehmen und sich jetzt auf ihren Jubiläumsspieltag gegen den VfL Gummersbach freuen.

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Glückwunsch an die Füchse zum Sieg. Wir hatten heute wenig Zugriff auf einige Spieler der Füchse, die das Spiel entschieden haben. Auch unsere Torhüterleistung war nicht auf Augenhöhe mit Berlin. Ich bin aber mit dem Tempo meiner Mannschaft zufrieden. Da haben wir immer weitergemacht, auch wenn einige Dinge gegen uns gelaufen sind. Mathias Gidsel hat kaum Fehler gemacht und sehr stark gespielt. Wir wussten, was da auf uns zukommt, konnten es aber heute nicht verteidigen. Deshalb geht der Sieg der Füchse in Ordnung – aber nicht kampflos.“

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin):

„Uns war bewusst, dass Leipzig viel Wert auf das Tempospiel legt. Aber dass es so eine temporeiche Partie wird, hatten wir uns durch die Doppelbelastung natürlich nicht erhofft. Trotzdem hat meine Mannschaft im 6-gegen-6 sehr fokussiert verteidigt. Großen Respekt an die Leipziger, die uns immer wieder vor neue Aufgaben gestellt haben. Ich bin stolz, dass wir das Tempo hochgehalten und am Ende verdient gewonnen haben.“

Füchse Berlin gegen SC DHfK Leipzig 37:32 (20:17)

Tore Füchse: Gidsel 8, Freihöfer 7, Andersson 5, West av Teigum 5, Lichtlein 4, Marsenic 4, Wiede 2, Langhoff 1, Herburger 1

Tore SC DHfK: Semper 7, Binder 6, Klíma 5, Peter 5, Rúnarsson 4, Witzke 3, Rogan 2

Siebenmeter: Füchse 3/4, Leipzig 1/1

Paraden: Füchse 14, Leipzig 11

Zeitstrafen: Füchse 4 Min, Leipzig 4 Min

Zuschauer: 7.011 Handballfans in der Max-Schmeling-Halle

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