Nach fünf Erfolgen hintereinander verloren die Frauen des HC Leipzig in der zweiten Bundesliga ihr Heimspiel gegen den VfL Waiblingen mit 25:27 (Halbzeit 11:12). Die knapp 500 Zuschauer sahen ein spannendes und kampfbetontes Spiel mit einer dramatischen Schlussphase. Sicher nichts für schwache Nerven und relativ wenig für Feinschmecker. Die ganz große Handballkunst wurde, aufgrund vieler Fehler auf beiden Seiten, leider nicht geboten.
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, mit wechselnder Führung, büßte der HCL erst den knappen Vorsprung ein, vergab einen Strafwurf und kassierte prompt eine Sekunde vor dem Halbzeitsignal das 11:12. Nach Wiederbeginn das gleiche Bild: Unsere Mädels glichen aus, Waiblingen legte vor. Es entstand ein Abnutzungskampf, der viel Kraft kostete. Der letzte Ausgleich gelang uns in der 43. Minute durch Sharleen Greschner zum 19:19.
Danach setzten sich die Gäste auf drei Tore ab (19:22, 50. Minute). Immer wieder keimte unter den Zuschauern die Hoffnung auf eine Wende auf, weil fünfmal der Anschluss hergestellt wurde. Doch Waiblingen fand immer eine Antwort und angetrieben von Matilda Ehlert (8 Tore) und Laura Nagy (6 Tore) sicherten sie sich den so wichtigen Auswärtserfolg.
Am Wollen hat es jedenfalls nicht gelegen. Unsere Mädels haben sich bemüht, was auch im Kampf um den freien Ball zu sehen war. Aber die Gäste waren oft gedanklich schneller.
HCL-Trainer Erik Töpfer befand dann auch: „Wir waren heute nich hungrig genug. Woran es lag weiß ich nicht. Die Mannschaft hat mich in den letzten Wochen immer überrascht. Heute hat komplett der Hunger gefehlt, Waiblingen war engagierter. Kein Abpraller landet bei uns, sondern immer nur beim Gegner. Das kann nicht alles nur Pech sein. Dazu fehlte das Bewusstsein für die Aufgaben.
Wir setzen viele Aufgaben, die wir uns gestellt hatten, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr nicht richtig um. Wir halten unseren Matchplan nicht ein, weil uns zu viele individuelle Fehler unterlaufen. So kann ein mannschaftliches Gefüge nicht funktionieren. Letzte Woche haben wir es noch gut gemacht, heute nicht. Deshalb haben wir zurecht verloren.“
Dagegen war VfL-Trainer Hans Christensen stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben schwere Woche hinter uns. Heute haben die Mädels immer an sich geglaubt. Es war ein top Kampf, wir waren in vielen Situation mutiger als der Gegner. Überrascht hat mich Laura Nagy, die heute ihr erstes Spiel für uns macht (kam vom BSV Sachsen Zwickau) und sechs Tore warf.
HC Leipzig
Elia Garcia Canabate, Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (2), Lara Seidel (7/1), Julia Weise, Patricia Nikolic (1), Jennifer Hofmann, Emely Theilig (2), Alina Gaubatz (1), Hanna Ferber Rahnhöfer (3), Jenny Illge (1), Sharleen Greschner (1), Joanna Granicka (7/3), Marlene Tucholke
VfL Waiblingen
Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (1), Magdalena Probst, Annika Walz, Matilda Ehlert (8), Samira Brand (2), Kimberly Gisa (1), Leonie Henkel (3), Laura Nagy (6), Maxime Luber (3), Lea Grießer (1), Julia Herbst (2)
Siebenmeter
Strafminuten
Zuschauer 487
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