Vor einem Jahr spielte Torhüterin Janine Fleischer noch in der Jugend von Sachsen Zwickau und hielt in der Sachsenliga (5. Liga) der Zweiten Frauenmannschaft des BSV den Kasten sauber. Seit September heißen die Gegner nicht mehr SG Klotzsche, SV Schneeberg oder TuS Mockau sondern FA Göppingen, Füchse Berlin oder 1. FSV Mainz 05 und Janine steht im Tor des HC Leipzig in der 2. Bundesliga.
Als der HCL direkt vor Saisonbeginn aufgrund der unvermeidlichen und langwierigen Verletzungsausfälle der beiden Stammtorhüterinnen Annabell Krüger und Anna Kröber auf der Suche nach kurzfristigem Ersatz war, klingelte Cheftrainer Fabian Kunze beim früheren HCL-Coach Norman Rentsch in Zwickau an und bat um Hilfe. Dieser hatte die zündende Idee und bot sein Talent Janine Fleischer an.
Mutig stellte sich Janine dieser Herausforderung und praktisch über Nacht wechselte sie aus der Sachsenliga in die Zweite Bundesliga. Dank Zwickauer Hilfe, später bekam noch Charley Zenner ein Zweitspielrecht für Leipzig, konnte der HCL die Saison so furios beginnen. Diese Solidarität und gegenseitige Hilfe zwischen den sächsischen Wettbewerbern, inzwischen hilft unsere Lara Seidel in Zwickau aus, ist vorbildlich und gut für den Frauen-Handball in Sachsen.
Janine Fleischer hat Ihre Chance beeindruckend genutzt und nun als logische Folge dieser Entwicklung ihren Vertrag beim HCL um zwei Jahre verlängert.
Janine nach ihrer Unterschrift: „Bundesligahandball ist viel mehr als Training und Punktekampf und das letzte halbe Jahr war nicht nur im Tor für mich absolut lehrreich. Ich habe mich gut eingelebt und bin sehr gerne hier in Leipzig. Wir haben optimale Trainingsbedingungen, eine super Mannschaft, engagierte Trainer, beste Unterstützer und eine wirklich tolle Fangemeinde. Mehr geht nicht! Ich freue mich deshalb auf die restliche Saison und die nächsten zwei Jahre.“
In denen sie zusammen mit Nele Kurzke die gegnerischen Torwürfe entschärfen wird.
„Nele kenne ich schon, seitdem ich als Zehnjährige in den Halbzeitpausen der Zwickauer Bundesliga-Heimspiele über das Feld gehüpft bin. Nele war damals schon ein Bollwerk im Tor und wird in der nächsten Saison unser Team optimal verstärken. Der HCL hat somit vollkommen verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Haltetechniken. Ich denke damit können wir jeden Gegner zur Verzweiflung bringen.“
Zufrieden zeigt sich auch Torwarttrainer Wieland Schmidt : „Janine ist eine 18-jährige Torhüterin, die mit wenig Spielpraxis im Erwachsenenbereich und noch viel Potential in der Torhütergrundausbildung zu uns kam. Sie hat sich im Laufe eines Jahres von Tag zu Tag verbessert und uns im Spieljahr 2022/23 in der 2. Bundesliga sehr geholfen.
Nine hat auch einen Verdienst an der bis jetzt guten Platzierung der A-Jugend in der Jugendbundesliga (Viertelfinale Deutsche Meisterschaft, d. A.). Ich bin mir sicher, dass sich Janine noch weiterentwickelt und als ein Baustein der Philosophie des HCL – junge Spielerinnen in der Bundesliga zu integrieren – ihren Weg gehen wird.“
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