Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben in dieser Saison schon mehrfach zwei Gesichter gezeigt. Die Euphorie nach großartigen Leistungen wurde in der ersten Saisonhälfte das eine oder andere Mal durch ernüchternde Vorstellungen getrübt. Im Jahr 2022 schienen sich die Leipziger deutlich stabilisiert zu haben, denn außer bei der knappen Niederlage in Göppingen hatte der SC DHfK in jedem Spiel gepunktet.
Doch in der aktuellen Woche verfielen die Grün-Weißen in alte Muster und erlebten gleich zwei gehörige Dämpfer im Kampf um die ersten sechs Tabellenplätze. Nach der Heimniederlage am Donnerstag gegen die Rhein-Neckar Löwen mussten sich die DHfK-Handballer am Sonntag auch beim Auswärtsspiel in Stuttgart mit 29:25 (13:12) geschlagen geben.
Schon in der ersten Halbzeit waren die Leipziger nicht so ins Spiel gekommen, wie es sich die Männer von Trainer André Haber vorgenommen hatten. Maciej Gebala und Luca Witzke sorgten für die einzigen beiden Führungen des SC DHfK im gesamten Spiel zum 0:1 bzw. 1:2. Dann folgte der erste kleine Lauf der Hausherren, die drei Tore in Folge erzielten (4:2).
Der SC DHfK haderte zu Beginn des Spiels, wie bereits drei Tage zuvor gegen die Rhein-Neckar Löwen, wieder mit der Chancenverwertung. Die Leipziger scheiterten am Stuttgarter Torhüter, warfen den Ball neben das Tor oder trafen nur das Lattenkreuz. Leipzig konnte sich bei Torhüter Mohamed El-Tayar bedanken, der drei Stuttgarter Würfe nacheinander abwehrte, dass der Rückstand in der 18. Spielminute nur 9:6 lautete.
Dass Kapitän Alen Milosevic zu diesem Zeitpunkt bereits mit zwei Zeitstrafen vorbelastet war, machte die Sache nicht leichter. Bei 11:8 nahm Trainer André Haber schließlich eine Auszeit: „Wir brauchen Tempo, Tempo, Tempo“, trieb der Coach seine Mannschaft an. Und tatsächlich, anschließend lief es umgehend besser. Milosevic, Sunnefeldt und Ivic netzten – und plötzlich war die Partie wieder ausgeglichen (11:11). Auch als die Halbzeitsirene erklang – bei 13:12 für Stuttgart wurden die Seiten gewechselt – war absolut noch nicht zu erahnen, in welche Richtung das Pendel im zweiten Abschnitt ausschlagen würde.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff konnte diese Frage aber bereits beantwortet werden. Angetrieben von über 5.000 Fans kamen die Stuttgarter viel, viel besser aus der Kabine und führten fünf Minuten nach Wiederanpfiff bereits mit 17:13 – der bisher höchste Abstand in dieser Partie. Nach 40 Spielminuten erhöhte Alexander Schulze auf 20:14.
Beim SC DHfK war vollkommen der Stecker gezogen. „Wir waren in dieser Phase in der zweiten Halbzeit der Situation nicht mehr gewachsen“, so das ernüchternde Fazit von Trainer André Haber. Es kam nämlich noch schlimmer. Eine Viertelstunde vor Schluss traf Dominik Weiß zum 24:15. Die Leipziger hatten die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit tatsächlich mit 11:3 verloren. Natürlich war die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als vorentschieden.
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