Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben eine Reaktion gezeigt und einen Tag vor Heiligabend den zweiten Auswärtssieg der laufenden Saison eingefahren! Nach der ernüchternden Heimpleite vier Tage zuvor gegen Tabellenschlusslicht GWD Minden zeigte die Leipziger Mannschaft am Donnerstag genau die richtige Reaktion. Mit 23:28 (10:13) gewannen die Grün-Weißen verdient bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke.

Vor dem Start der Begegnung hatten die Sachsen zunächst noch einen Wehrmutstropfen zu verdauen. Spielgestalter Lovro Jotic musste aufgrund von Knieproblemen kurzfristig passen. Leipzig startete dennoch sehr fokussiert in die Partie und ging durch Binder und Mamic mit 0:2 in Führung. In der vierten Spielminute gelang dann auch den Hausherren der erste Treffer des Tages.

Nach acht Minuten brachte Tom Skroblien den Aufsteiger aus Lübbecke dann sogar mit 4:3 in Führung. Es blieb allerdings die erste und einzige Führung für die Ostwestfalen in der gesamten Auseinandersetzung. Der SC DHfK Leipzig übernahm nämlich anschließend immer mehr die Kontrolle über das Spiel.

Zunächst blieb Lübbecke zwar weiter auf Tuchfühlung und schaffte nach 20 Minuten den Ausgleich zum 9:9, doch dann konnten die Nettelstedter dem hohen Tempo des SC DHfK nicht mehr folgen. Gebala traf vom Kreis, Lucas Krzikalla netzte von außen und Lukas Binder vollendete per Konter.

Und dann gab es auch noch eine Premiere: Torhüter Kristian Saeveras, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag in Leipzig bis 2025 verlängert hatte, erzielte sein erstes Pflichtspieltor für den SC DHfK. Der Schlussmann war am Donnerstag wieder einmal richtig gut drauf und wehrte in der ersten Halbzeit mehr als 40 Prozent der gegnerischen Würfe ab.

Luca Witzke hätte nach dem 0:4-Lauf sogar beinahe auf 9:14 erhöht. Allerdings verfehlte sein Wurf den Lübbecker Kasten. Mit dem Halbzeitpfiff verkürzte TuS N-Lübbecke schließlich noch auf 10:13. Die DHfK-Deckung hatte gute Arbeit geleistet, einzig Linksaußen Tom Skroblien, der in Durchgang eins fünf Tore erzielte, bereitete der DHfK-Abwehr einige Schwierigkeiten.

Die Leipziger hingegen teilten ihre Treffer völlig gleichmäßig auf. Sämtliche Feldspieler aus der Startformation – Binder, Krzikalla, Witzke, Ivic, Mamic und Gebala – hatten in den ersten 30 Minuten jeweils zwei Tore beigesteuert.

Auch im zweiten Abschnitt blieben die körperkulturellen Handballer hochkonzentriert. Nach 37 Spielminuten war der Vorsprung erstmals auf fünf Treffer angewachsen (13:18). In der 42. Minute erhöhte Sime Ivic auf 14:20. Doch es gab nochmal einen Weckruf der Nettelstedter. Peter Strosack, der vor seinem Wechsel nach Lübbecke zweieinhalb Jahre das Trikot des SC DHfK Leipzig getragen hatte, erzielte für sein Team drei Treffer hintereinander. So war die Partie eine Viertelstunde vor Schluss noch nicht entschieden (17:21).

In den letzten 15 Minuten ließen die Sachsen aber nichts mehr anbrennen und spielten das Match souverän runter. Acht-Tore-Mann Lucas Krzikalla traf wenige Augenblicke vor der Schlusssirene zum 23:28-Endstand. Somit beenden die DHfK-Männer die Hinrunde mit einem ganz wichtigen Erfolgserlebnis und können jetzt deutlich entspannter in das Weihnachtsfest gehen. Am 28.12. haben die Leipziger gegen Erlangen die Chance, das Handballjahr 2021 mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis zu beenden.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich bin heute in erster Linie erleichtert und glücklich, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Aufgrund der Niederlage gegen Minden lastete heute großer Druck auf uns. Aber wir haben es geschafft in dieser schweren Partie eine Leistungssteigerung zu zeigen. An dieser Stelle vielen Dank an die mitgereisten Leipziger, die auf jeden Fall sehr gut hörbar waren. Wir wollten heute mit viel Kampf beginnen und die Lübbecker so mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Das haben wir geschafft, konnten in der ersten Halbzeit einige Bälle gewinnen und uns leicht absetzen. Mit der zweiten Hälfte bin ich auch zufrieden, da wir das Spiel nach der Pause sehr souverän zu Ende spielen konnten. Natürlich ist nicht alles so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben, aber die Einstellung und die Mentalität haben heute wieder gestimmt. Darauf müssen wir aufbauen und uns jetzt auf das nächste Spiel gegen den HC Erlangen vorbereiten.“

Emir Kurtagic (Trainer TuS N-Lübbecke):

„Glückwunsch an den SC DHfK. Die Leipziger haben heute eine gute Leistung gezeigt und somit auch verdient gewonnen. Auf unserer Seite waren es heute einfach zu viele individuelle Fehler und Fehlwürfe. Wir konnten viele gut ausgespielte Situationen nicht konsequent nutzen. Uns war klar, dass die Leipziger nach der Niederlage gegen Minden unter Druck stehen würden, aber es ist ihnen gelungen als Auswärtsmannschaft besser auszusehen als wir. Sie konnten heute ihre ganze Erfahrung in der Handball-Bundesliga nutzen und so das Spiel verdient gewinnen.“

Spielstatistik

TuS N-Lübbecke gegen SC DHfK Leipzig 23:28 (10:13)

Tore SC DHfK Leipzig: Krzikalla 8, Ivic 5, Binder 3, Gebala 3, Mamic 3, Witzke 3, Milosevic 1, Wiesmach 1, Saeveras 1

Tore TuS N-Lübbecke: Skroblien 7, Strosack 3, Mrakovcic 3, Petreikis 2, Speckmann 2, Mundus 2, Petrovsky 1, Kontrec 1, Nissen 1, Spohn 1

Siebenmeter: Leipzig 1/2, TuS N-Lübbecke 2/2
Zeitstrafen: Leipzig 10 Min, TuS N-Lübbecke 8 Min
Rote Karte: Dräger (Lübbecke / 50. Min)
Schiedsrichter: Baumgart, Fabian / Wild, Sascha
Zuschauer/-innen: 832 in der Merkur Arena

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