Der Spielplan in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga kennt keine Gnade. Drei Tage nach der 31:21-Niederlage beim THW Kiel müssen die Handballer des SC DHfK Leipzig beim nächsten Schwergewicht antreten. In der Hauptstadt bekommen es die Leipziger am Samstag mit den Füchsen Berlin zu tun.

Einen völlig offenen Schlagabtausch lieferten sich beide Mannschaften im Hinspiel in Leipzig. Am Ende trennte man sich mit einem 24:24-Unentschieden. Diesmal allerdings sind die Gastgeber in der klaren Favoritenrolle.

Nicht nur, weil der SC DHfK Leipzig in seinen bisherigen fünf Anläufen noch nie einen Punkt aus dem Fuchsbau entführen konnte, sondern vorrangig aufgrund der aktuellen personellen Situation. Im Rückraum sind die Leipziger weiterhin von sehr großen Verletzungssorgen geplagt und müssen am Samstag improvisieren.

Remke, Larsen und Leun fehlen – Einsatz von Weber und Mamic ungewiss

Zumindest eine positive Nachricht gab es am Donnerstag aus dem Universitätsklinikum Leipzig. „Wir können bei Philipp Weber Entwarnung geben, er hat keine schwere Knieverletzung davongetragen“, so Mannschaftsarzt Prof. Dr. Pierre Hepp. Im Übrigen war der DHfK-Teamarzt zu Gast in der 2. Episode vom SC DHfK Handballpodcast „Körperkulturfunk“: www.scdhfk-handball.de/gruenweiss-der-podcast/

Philipp Weber hatte sich am Mittwoch in Kiel am Knie verletzt und musste bereits nach zwei Minuten das Spielfeld verlassen. Die Diagnose Knieprellung lässt die Tür für eine baldige Rückkehr auf die Platte zwar offen, noch laboriert der Nationalspieler aber an starken Schmerzen. Ob er in Berlin bereits mitwirken kann, entscheidet sich je nach Schmerzzustand erst unmittelbar von dem Spiel.

Auf der Position im rechten Rückraum fehlt mit Martin Larsen (Innenband-Anriss) und Gregor Remke (leichte Gehirnerschütterung) weiterhin die Stammbesetzung – und auch die Vertretung fällt aus. Der 18-Jährige Jakob Leun zog sich beim Spiel in Kiel einen Außenbandriss am rechten Sprunggelenk zu. Er wird dem SC DHfK damit mehrere Wochen fehlen.

Da auch Marko Mamic seine Fußverletzung noch nicht auskuriert hat und ein Einsatz im Derby als unwahrscheinlich gilt, ziehen die Leipziger zwei weitere Talente aus der U23 hoch in den Profi-Kader. Die beiden Rückraumspieler Jonas Hönicke (24 Jahre) und Elias Gansau (21) fahren am Samstag mit in die Hauptstadt. Auch eine mögliche Reaktivierung von Sportkoordinator Philipp Müller ist aktuell ein Thema beim DHfK-Trainerteam.

„Unsere Kadersituation hat sich weiter verschärft. Ich habe aber immer wieder betont, dass wir eine tolle Nachwuchsabteilung haben. Mit unserer Handball-Akademie verfügen wir unterhalb der 1. Bundesliga von der C-Jugend bis zur U23 über einen exzellenten Unterbau. Dort haben wir immer wieder Jungs ausgebildet, die uns in solchen Situationen helfen können. Jonas war schon einmal dabei, für Elias wird es morgen das erste Mal sein, dass er im Bundesligakader steht. Ich freue mich für die beiden und hoffe, dass sie der Mannschaft auch emotional helfen können“, sagt Chefcoach André Haber.

Aber auch bei den Füchsen fallen einige Spieler aus. Jacob Holm und Hans Lindberg (Corona) fehlen genauso wie Paul Drux (Knie-OP). Nach der Derby-Niederlage beim SC Magdeburg (24:29) tankten die Füchse am Dienstag im Europapokal (35:28 gegen den HC Fivers)

Selbstvertrauen für das Duell gegen Leipzig.

Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist am Samstag um 20:30 Uhr. Das Derby wird live auf Sky Sport 4 übertragen. Auch das Fanradio des SC DHfK Leipzig überträgt das komplette Spiel unter www.scdhfk-handball.de/live

Das Spiel gibt es außerdem auch als kostenlosen Audiodeskription-Stream für Sehgeschädigte und Blinde auf www.hoermal-audio.org

Das sagt André Haber zum kommenden Gegner

„Berlin ist eine Mannschaft, die sehr kompakt verteidigt und im Angriff gut den Ball transportiert. Sie verfügen zudem über gute Individualisten. Wir müssen es schaffen, die positiven Elemente aus Kiel mitzunehmen und viel besseres Rückzugsverhalten an den Tag legen. Wir können deutlich besser verteidigen, als wir das zuletzt getan haben und ich bin davon überzeugt, dass wir das morgen beim Derby auch zeigen“, so Cheftrainer André Haber.

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