Auch am zweiten Tag der nationalen EM-Qualifikationsrennen hat sich gezeigt, dass der Nachwuchs im Kajak-Herren-Bereich nach oben drängt. Drei U23-Fahrer fuhren ins Finale und setzten die Etablierten ganz schön unter Druck, sodass die eine Torstangenberührung von Olympia-Starter Hannes Aigner aus Augsburg schon zu viel war. Mit 1,40 Sekunden Rückstand auf den Ersten Stefan Hengst vom KR Hamm landete er somit erneut auf Platz vier.
Den zweiten Rang sicherte sich Fabian Schweikert (Waldkirch), gefolgt vom Augsburger Samuel Hegge. Der Überraschungssieger vom ersten Rennen, Noah Hegge, wurde mit Rang acht Letzter des Finallaufes. Wer den begehrten dritten Platz in der Nationalmannschaft ergattert und damit zu den Europameisterschaften nach Prag fahren darf, ist damit noch völlig offen.
Bei den C1-Herren dominierten erneut der Leipziger Franz Anton und der Augsburger Sideris Tasiadis. Mit einer überragenden Zeit von 89,01 Sekunden setzte Anton eine Marke. „Ich hätte nicht gedacht, dass dies auf dieser schwierigen Strecke möglich ist“, sagte der strahlende Sieger.
Doch auch Tasiadis zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden: „Für mich gilt es, jetzt erst einmal wieder in einen Wettkampfmodus zu kommen.“ Dritter am heutigen Samstag wurde Florian Breuer aus Augsburg. Somit wird es am am letzten Tag der Qualifikationsrennen um den dritten EM-Startplatz auf einen Kampf zwischen Breuer und Lennard Tuchscherer hinauslaufen. Der Leipziger hatte am ersten Tag den dritten Platz belegt.
Stabil auf höchstem Niveau präsentierte sich Kajakfahrerin Ricarda Funk (Bad Kreuznach). Trotz zwei Strafsekunden verwies sie mit 5,99 Sekunden die Leipzigerin Cindy Pöschel auf den zweiten Platz. C1-Weltmeisterin Andrea Herzog, die bei diesen Qualifikationsrennen sich nach langer Zeit wieder einmal in ein Kajakboot setzt, fuhr auf Platz drei und ließ damit Elena Apel aus Augsburg hinter sich. Somit ist auch bei den Kajak-Damen vor dem letzten Renntag noch alles in Richtung EM offen.
In der C1-Konkurrenz der Damen siegte Elena Apel vor Weltmeisterin Andrea Herzog, die wegen einer Torstabberührung mit 0,28 Sekunden Rückstand ins Ziel paddelte. Vereinskollegin Lena Stöcklin landete wie am Tag zuvor auf Rang drei. Allerdings zeigen die 7,62 Sekunden Rückstand auf Platz zwei den enormen Leistungsunterschied zu den beiden Top-Fahrerinnen.
In drei Kategorien haben sich die Olympia- und Ersatzboote am zweiten Tag somit erneut durchgesetzt. Spannend wird es bei den K1-Herren, entsprechend war Chefbundestrainer Klaus Pohlen zufrieden. Sein Zwischenfazit: „Mir macht es Hoffnung, dass sich die Jungen anbieten, Druck auf die Etablierten machen. Mir wäre es lieb, wenn in allen Disziplinen das Gleiche wäre wie im Kajak-Herren-Bereich. Aber das muss ich so akzeptieren. Aber ansonsten glaube ich, dass wir in Richtung Europameisterschaft gut aufgestellt sind.“
K1 Herren:
1. Stefan Hengst 87,35
2. Fabian Schweikert +0,58
3. Samuel Hegge +0,74
C1 Herren:
1. Franz Anton 89,01
2. Sideris Tasiadis +3,93
3. Florian Breuer +7,04
K1 Damen:
1. Ricarda Funk 94,28 (2)
2. Cindy Pöschel +5,99
3. Andrea Herzog +6,99 (2)
C1 Damen:
1. Elena Apel 102,18
2. Andrea Herzog +0,28 (2)
3. Lena Stöcklin +7,90 (2)
Keine Kommentare bisher