Am verlängerten „Tanz-in-den-Mai“-Wochenende empfing der RC Leipzig im DRV-Pokal-Viertelfinale den RC Luxemburg. Trainer Andreas Kuntze standen dafür 22 hoch motivierte Spieler zur Verfügung. Die Trainingseinheiten vor dem Viertelfinale gestalteten sich sehr positiv und verheißungsvoll. Dennoch war dies das erste Zusammentreffen mit einem Vertreter der Südgruppe, die in der Spitzengruppe recht ausgeglichene Resultate aufwies.
Es lässt sich vielleicht mit ein wenig Nervosität erklären, dass die Anfangsminuten eher den Gästen gehörten. Ein Straftritt der Luxemburger in der vierten Minute verfehlte noch das Ziel. Doch als die Leipziger sich kurz später wieder etwas Sicherheit erspielten und den ersten vielversprechenden Angriff vortrugen, fingen die im Argentinien-Look spielenden Gäste einen Pass aus der Leipziger Dreiviertelreihe heraus und ersprinteten den ersten Versuch. Die Erhöhung ging daneben und es stand 0:5.
Das war der Weckruf für die Messestädter, die fortan stark auf das Luxemburger Malfeld drückten, welche sich nur mit Regelverstößen zu helfen wussten. In der 23. Minute wurde mit einem Straftritt von Tobias Heine der Abstand auf 3:5 verringert, was einen weiteren Leistungsschub bedeutete. Nur drei Minuten später stand Tobias Heine erneut im Mittelpunkt.
Ein erneuter Straftritt in aussichtsreicher Kickposition wurde den Gastgebern zugesprochen. Die Gäste stellten sich schon darauf ein, dass auch dieser zu den Stangen gesetzt werden würde, was Tobias Heine veranlasste, diesen schnell auszuführen und zum Versuch unter die Stangen einzulaufen. Die Erhöhung besorgte die 10:5 Führung. Bis zur Halbzeitpause dominierten die Leipziger weiter das Spiel, jedoch ohne Zählerzugewinn.
Coach Kuntze nutzte die Pause, um seine Schützlinge durchatmen zu lassen und nur kleinere taktische Veränderungen vorzunehmen. Vielmehr rückten die Emotionen in den Vordergrund, denn zu bestem Wetter waren etwa 400 Zuschauer gekommen, darunter auch Sportfreunde aus Halle und Jena.
Die Mannschaft sollte sich für die harte Arbeit der letzten Monate belohnen und für ihr Publikum nicht weiter nachlassen. Doch es waren die Gäste aus der Bankenmetropole, die in der 48. Minute einen erhöhten Versuch erzielten und mit 10:12 erneut die Führung übernahmen. Als Antwort auf die gegnerischen Punkte folgte prompt die stärkste Phase des RC Leipzig.
Tyran Fagan lag schon mit Ball im Malfeld, doch das vorhergegangene erleidete Tackle am Hals bewog den Schiedsrichter dazu, einen Strafversuch für die Blau-Gelben zu verhängen. Die Erhöhung von Tobias Heine aus mittiger Position war reine Formsache: Führungswechsel – 17:12. Nur drei Minuten später war es wieder Tobias Heine, der die gegnerische Verteidigung schwindelig lief und weitere 7 Punkte auf die Anzeigentafel zauberte.
Die Leipziger schienen die 24:12 Führung zunächst gut zu verwalten. Gegen Ende der Partie wurde es aber zunehmend hitziger. Die Gäste zeigten ebenfalls großen Kampfeswillen und die Sachsen machten es sich mit drei gelben Karten – was zur Folge hatte, dass die Löwen nur noch mit 12 Spielern auf dem Feld standen – in der Schlussphase unnötig schwer. In Überzahl spielend schafften die Luxemburger noch den erhöhten Anschlußversuch zum 24:19.
Die letzten zehn Minuten wurde nun mit Mann und Maus verteidigt. In der 79. Minute dann der fast erlösende Straftritt für die Leipziger. Tobias Heine verwandelte sicher und besorgte die in dieser Phase so dringend benötigte 8-Punkte-Führung, die die Gastgeber auch in der Nachspielzeit nicht mehr hergaben. Schiri Jeremies pfiff die Partie beim Stand von 27:19 ab.
„Das war heute ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner“, resümierte Kuntze nach dem Spiel. „Viel möchte ich an dieser Stelle nicht analysieren, das mache ich in Ruhe mit Hilfe des Videos. Heute freuen wir uns erstmal nur, dass wir das Halbfinale erreicht haben.“ Die Wahl zum Man-of-the-Match fiel diesmal nicht so schwer: Mit zwei gelegten Versuchen, 20 erzielten Punkten, viel Übersicht und der nötigen Portion Kaltschnäuzigkeit wurde Tobias Heine zum Mann des Spiels gekürt.
Kommenden Samstag (9. Mai/ 15 Uhr) steigt dann das Halbfinale an der Stahmelner Str. 218. Gegner wird, wie bereits vergangenes Jahr, der RC Rottweil sein. Kenner des Fachs vermuten eine Partie mit ganz besonderer Brisanz.
RCL: 1 Bernhardt, 2 Ohlenburg, 3 Fagan, 4 Wochatz, 5 Hofmann, 6 Roczyn, 7 Parson, 8 Förtsch ©, 9 T Heine, 10 Spangenberg, 11 Boland, 12 C Heine, 13 Jürroch, 14 Kaufmann, 15 Beck, 16 Scholz, 17 Zillies, 18 Hölzel, 19 Vinz, 20 B Heine, 21 Vitelli, 22 Wadewitz
Keine Kommentare bisher