Hat eigentlich irgendjemand von den Beteiligten einmal auf die Landkarte geschaut? Jetzt freuen sich alle über den Wasserstoffzug und die perspektivische inbindung ins S-Bahn-Netz. In der Praxis heißt das dann in sechs Jahren: doppelter Umweg nach Grimma. Die Streckenführung durch den Tunnel und über Stötteritz ist schon für Wurzen reichlich absurd, aber für Grimma erst…
Das schreibt der ZVNL übrigens auch selber, sofern man unterstellen kann, daß er seinen eigenen Nahverkehrsplan ernst nimmt: Von Leipzig nach Grimma dauert die Fahrt im Zug 34 Minuten, im MIV 35 Minunten. Der Umweg durch den Tunnel würde auch noch diesen knappen Vorteil ohne Not verschenken. Daher ist die Begeisterung in Grimma und im Landkreis für mich nicht nachvollziehbar.
Abgesehen davon ist die technische Brauchbarkeit ales andere als erwiesen. Irgendwelche Machbarkeitsstudien interessieren da nicht. Entscheidend ist, was das Eisenbahn-Bundesamt zu Wasserstofftanks unter der Leipziger Innenstadt sagt.
Schließlich trägt der Hype um den neuen Antrieb dazu bei, den überfälligen Ausbau der Strecke noch weiter zu verschleppen. Die Region braucht kein weiteres technisches Spielzeug, sondern eine solide weiterentwickelte Infrastruktur, vielleicht in dieser Reihenfolge: Zweigleisige Begegnungsabschnitte, Durchbindung über Döbeln hinaus bis Dresden (nicht nur Meißen!), Elektrifizierung der Gesamtstrecke.
Ab 2025 könnte eine saubere Zugverbindung nach Grimma und Döbeln Wirklichkeit werden
Ab 2025 könnte eine saubere Zugverbindung nach Grimma und Döbeln Wirklichkeit werden
Keine Kommentare bisher