Nach den Ereignissen rings um die gestrige Demonstration der „Offensive für Deutschland“ von Silvio Rösler, den Steinwürfen und der Gewalt erreichten uns aufgrund eines Kommentars von Christian Wolff und wegen der Ereignisse selbst eine Menge Leserzuschriften. Manche bestanden nur aus wenigen Worten, andere versuchten sich in einer differenzierteren Sicht. Hier eine repräsentative Auswahl der verschiedenen Stimmen zum gestrigen Tage aus den Einsendungen.
Leserbrief 1 „Und dann auch noch in der LIZ“
Von Carlos Bert: Guten Tag, nach dem Lesen ihres Artikels von Christian Wolff stelle ich mir folgende Frage: Haben sie Kriterien nach denen sie Gastkommentare auswählen oder veröffentlichen sie diese gänzlich neutral? (Wie Sie sehen, wird Ihr Beitrag ebenfalls veröffentlicht, d. Red.).
Wenn man keine (lokale) Berühmtheit sein muss, würde ich ihnen einen Kommentar anbieten, der erklärt warum eine kaputte Scheibe an einem Streifenwagen sowohl hilfreicher bei der Blockade einer Nazidemonstration ist, als eine Menschenkette irgendwo weg vom Schuss als auch, dass die Polizei genau die richtige Adresse für Protest, wegen der Situation in der Leipzig gerade steckt, ist.
Die Leipziger Polizei pflegt nicht nur offen Kontakte zu bekannten Nazis, sie agiert seit letztem Jahr auch als deren Handlanger. Das ihre keine-Gewalt-Haltung aus der Perspektive absurd ist, das alle anderen Player, besonders die Polizei, weiter Gewalt ausübt, sollte klar sein.
Das der Autor des Kommentars dann auch noch genau zu diesen Freunden und Beschützern der Rechten läuft und versucht Schaden auf Seiten der Nazigegner anzurichten ist geradezu skandalös und wird hoffentlich Konsequenzen nach sich ziehen, mindestens muss jede zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit diesem Wendehals unterbleiben. Absurd, das ganze. Und dann auch noch in der LIZ…
Leserbrief 2 „Gewalt ist nicht zu tolerieren“
Von Fanny Zühlke: Ich bin auf die Straße gegangen, zu zeigen, dass Leipzig eine weltoffene, bunte, friedliche Stadt ist. Leider wurde die beeindruckende Demonstration dessen, das Engagement hunderter Leipziger zunichte gemacht durch ein Dutzend Randalierer, die Steine und Böller auf Polizisten warfen. Das hat nichts mit “Antifaschismus” oder “Links” oder politischem Engagement zu tun. Das ist Gewalt und diese ist nicht zu akzeptieren. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, andere Menschen zu verletzen, Autos und Gebäude zu zerstören …
Wo ist der Unterschied zu denen, die eine Flüchtlingsunterkunft anstecken?? Ich habe den Nazis entgegengeschrien “Schämt euch!” und ich schreie genau dies auch diesen Vandalen entgegen – und dazu noch “Wir lassen es nicht zu, dass Ihr unter dem Vorwand von politischen Aktivismus und Antifaschismus Gewalt übt”!!!
Leserbrief 3 „Unglaublich“
Von Anonym: Mit diesem Gastkommentar á la “die Liebe Polizei ist hier ja nur zum verkehr regeln deshalb renne ich zu ihnen und Falle leuten in den Rücken”. Ich hoffe das zumindest die LVZ-Fotografen in Zukunft weniger offen Bilder von Demonstranten oder Veranstaltungen machen kann, solidarisch ist da offenbar nichts mehr, wenn man auch bereit ist zu der Polizei zu rennen (ohne das einem was passiert ist wohlgemerkt).
ps: Hat PEGIDA ihren Artikel schon auf Facebook geteilt? Schauen sie doch mal nach. Hinweis: Vielleicht einen eigenen Bericht veröffentlichen oder mal Stellung beziehen das die Redaktion vielleicht nicht mit sowas daccord geht? Ich meine, ich habe sie bisher als Linke Online Zeitung verstanden, aber so was liest man ja nicht mal in der LVZ…
Leserbrief 4 „Bedauerliche Einzelfälle“
Von Anonym: Ich bin u.a. Zeuge wie wiederholt irgendjemand bei Sturmaktionen umgerannt bzw. “weggeboxt” wurde. In der Menge lässt sich der eigentliche Täter ebenso wenig ermitteln wie der politische Hintergrung (Agent provocateur). Bevor hier bürgerlich kollektiv einer versicherten Autoscheibe hinterhergeheult wird, dessen Zerstörung als bedauerlicher Einzelfall nach massiven Übergriffen durch die Polizei bezeichnet werden darf, sollte doch bitte auch das schutzwürdige Interesse von Gegendemonstranten auf körperliche Unversehrtheit bei nicht bewiesener Schuld besprochen werden.
Herr Wolff, Sie sind zum Glück nicht der Einzige der Irgendwas bezeugen kann. Den Aufruf zur Denunziation möge bitte erweitert werden, dass Beamte/Polizisten belohnt und befördert werden die Ihre rechtbrechenden Kollegen zur Verantwortung begleiten!!!
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