In einem internationalen Einsatz zur Bekämpfung des Enkeltrickbetruges und von Schockanrufen gingen Polizeidienststellen aus Polen, der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Ungarn, der Tschechischen und Slowakischen Republik in einer zweiwöchigen Aktion im Auftrag der jeweils verantwortlichen Staatsanwaltschaften gemeinsam gegen Telefonbetrüger vor.

Bei dem, vom LKA Berlin koordinierten Einsatz, nahmen die Polizeikräfte bundesweit insgesamt 20 Personen, die auf verschiedene Weise an der Begehung von Betrugstaten beteiligt waren, auf frischer Tat fest. Durch die Maßnahmen, an denen täglich etwa 1.000 Einsatzkräfte beteiligt waren, konnten 391 Enkeltricktaten und ein Schaden in Gesamthöhe von etwa 5 Millionen Euro aktiv verhindert werden.

Die Polizeidirektionen des Freistaates Sachsen beteiligten sich mit Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen und operativen Kräften. Die Koordination des Einsatzes im Freistaat übernahm das LKA Sachsen.

Zwei Beispiele aus Sachsen

Im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz gab sich eine Täterin am Telefon als Polizistin aus. Die Frau teilte mit, dass die Tochter über eine rot anzeigende Fußgängerampel gegangen sei und dadurch ein heranfahrendes Auto ausweichen musste. Dieses Auto kollidierte dann mit einem anderen Fußgänger, wodurch dieser zu Tode kam. Aufgrund dessen wäre die Tochter in Untersuchungshaft genommen worden und die Geschädigte wird aufgefordert 50.000 Euro Kaution zu leisten, alternativ Wertsachen, wie Schmuck und Gold.

In einem zweiten Fall gab sich am Telefon ebenfalls eine weibliche Person als Polizistin aus und täuschte dem Geschädigten vor, dass dessen Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte. Hierbei wurden 35.000 Euro Kaution gefordert.

Interessant bei den aufgeführten Fällen ist, dass die Nachnamen der Geschädigten identisch sind und Ermittlungen ergaben, dass die Anrufe von derselben Rufnummer getätigt wurden. Es wird davon ausgegangen, dass die Täter Rufnummern aus Telefonbüchern „abtelefonieren“.

In Sachsen wurden in o. g. Zeitraum insgesamt 20 Versuchshandlungen mit Geldforderungen in Höhe von 327.000 Euro bekannt. Ein eingetretener Vermögensschaden bei den Opfern ist bislang nicht angezeigt worden.

Unter folgendem Link ist die Pressemitteilung der Polizei Berlin zum Gesamt-Einsatz abrufbar:
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1512984.php

Ergänzung:
Die Polizei Sachsen will mit der landesweiten Präventionskampagne „HÖR‘ GENAU HIN! TELEFONBETRUG kann jeden treffen“ die sächsische Bevölkerung, v.a. ältere Menschen, künftig besser vor Telefon-Betrugsmaschen schützen.

Weitere Informationen und Hinweise finden Sie unter:
www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug

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