Anlässlich des Fußballspiels der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Leipzig zwischen Österreich und Türkei führte die Polizeidirektion Leipzig einen Großeinsatz durch. Unterstützt wurde die Polizeidirektion dabei von der sächsischen Bereitschaftspolizei, Kräften aus anderen Polizeidirektionen Sachsens, dem Landeskriminalamt, dem Polizeiverwaltungsamt, der Hochschule der Sächsischen Polizei sowie den Landespolizeien Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg und Berlin. Darüber hinaus waren Unterstützungskräfte aus Österreich und der Türkei eingesetzt. Insgesamt befanden sich etwa 2.100 Polizeibedienstete im Einsatz.
Sowohl die Fan Zone als auch der Fan Meeting Point am Wilhelm-Leuschner-Platz eröffneten planmäßig 13:00 Uhr. Letzterer galt im Vorfeld als zentraler Treffpunkt für die Fans der türkischen Mannschaft. Gegen 17:15 Uhr startete der Fan Walk mit in der Spitze teilnehmenden 4.000 türkischen Fans. Für diesen Zweck wurde der Martin-Luther-Ring zwischen Harkortstraße bis zum Roßplatz kurzzeitig für den Individualverkehr und den ÖPNV gesperrt.
Während des Marsches waren temporäre Straßensperrungen notwendig, so dass es zu Verkehrseinschränkungen im Bereich Zentrum-West kam. Der Fan Walk der türkischen Fans kam gegen 18:15 Uhr an der Festwiese am Stadion an.
Der Fan Walk der österreichischen Fans startete um 16:55 Uhr am Richard-Wagner-Platz und wuchs auf bis zu 8.000 Teilnehmende an. Für diesen Marsch mussten ebenfalls Straßen im Bereich des Rosentals und im Waldstraßenviertel gesperrt werden. Kurz nach 18 Uhr kamen die Fans der österreichischen Nationalmannschaft am nördlichen Eingang des Leipziger Stadions an.
Im Verlauf der beiden Fan Walks zündeten die Teilnehmer immer wieder Pyrotechnik in der Menschenmenge, weswegen die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen die identifizierten Tatverdächtigen und gegen Unbekannt einleitete.
Die Fan Zone am Augustusplatz war während des Spiels mit etwa 11.500 Besuchern sehr gut besucht. Innerhalb der Fan Zone kam es zu keinen Störungen. Der Fan Meeting Point am Wilhelm-Leuschner-Platz wurde mit Beginn des Fan Walks geschlossen.
Das Fußballspiel endete gegen 22:50 Uhr mit dem Spielstand 1:2 und verlief friedlich sowie ohne relevante Vorkommnisse. Innerhalb und außerhalb des Stadions kam es abermals zum Zünden von pyrotechnischen Erzeugnissen. Zudem wurden Gegenstände auf den Spielrasen geworfen. Nach Spielende setzte eine starke Abwanderung der Fans ein und das Stadion leerte sich zügig.
Auch bei diesem Fußballspiel wurden durch die Drohnenabwehr zwei unerlaubte Drohnen innerhalb der Flugbeschränkungszone gesichtet. Es wurden zwei Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz eingeleitet. Die Piloten konnten bisher nicht identifiziert werden.
Während des gesamten Einsatzes wurden nach aktuellem Stand über 30 Straftaten und fünf Ordnungswidrigkeiten registriert. Da die Straftaten während der Fan Walks noch nicht alle ausgewertet sind, ist hier noch eine Steigerung der Fallzahlen zu erwarten. Bisher konnten etwa 20 Tatverdächtige ermittelt werden.
Vordergründig wurden Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit dem Zünden von Pyrotechnik eröffnet, aber auch wegen Beleidigung, Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz (Vermummung beim Fan Walk) sowie gegen das Luftverkehrsgesetz.
Auch das letzte Spiel der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Leipzig war aus polizeilicher Sicht geprägt von friedlich feiernden Fans, die stimmungsvoll ihre Mannschaften unterstützen. Die Polizeidirektion Leipzig zieht ein positives Fazit aller vier Spieltage und wird die Polizeieinsätze noch lange in guter Erinnerung behalten.
In den Nachtstunden werden weiterhin Einsatzkräfte im Stadtgebiet von Leipzig Präsenz zeigen, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.
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